Qualität der beruflichen Bildung in Russland wird durch die deutsche Expertise in bestimmten Fachgebieten bereichert und findet sich in föderalen gesetzlichen Verordnungen, regionalen Gesetzen und Ausbildungsplänen von Schulen wie Unternehmen wieder. Mechanismen der Verbreitung und Umsetzung eines dualen Modells erden umgesetzt.

Im Jahr 2012 unterzeichnete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem russischen Bildungsministerium (MOE) ein Memorandum of Understanding (MoU), um enger im Bereich der beruflichen Bildung zu kooperieren und deren Wichtigkeit zu unterstreichen. Ein Jahr zuvor hatte das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mit dem russischen FIRO (Föderales Institut für die Entwicklung der Bildung) in Moskau eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen.

Beide Vereinbarungen bilden die Basis für die bilaterale Arbeitsgruppe, die zweimal im Jahr in den jeweiligen Ländern tagt und alle Akteure der beruflichen Bildung an einen Tisch bringt. Hier werden Schwerpunkte definiert und beschlossen. Zugleich dient die AG als Monitoringinstrument für die jeweiligen Projekte. Im Zentrum der Zusammenarbeiten stehen die Beratung zu Berufsbildern, Curricula, Qualitätssicherung, Qualifizierung von Berufsbildungspersonal, Aufbau und Management von überbetrieblichen Ausbildungsstätten sowie Kompetenzzentren, ferner der Dialog "Einführung von Innovation in die Berufsbildung".

Von April 2013 bis Dezember 2017 wurde zusammen mit dem FIRO das erste russischsprachige Onlineportal für russisches Ausbildungspersonal entwickelt und gepflegt. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde es zum Ende 2017 an die Agentur zur Entwicklung von Qualifikationen (NARK) überführt; dort wird es weiter betreut https://nark.ru/bc/

Hier diente das Ausbilderportal "foraus.de" vom BIBB als Vorlage.

Bisher wurden zudem Standards für betriebliches Berufsbildungspersonal in Anlehnung an die deutsche Ausbildereignungsverordnung (AEVO) mit ihren vier Handlungsfeldern entwickelt und veröffentlicht. Die Auszubildenden sollen arbeitsprozessorientiert und kompetenzbasiert angeleitet werden. Alle Aktivitäten und deren Inhalte werden im Dialog mit russischen Fachleuten aus den berufsschulischen Arbeits- und Verwaltungsbereichen "Methodik, Management und Ausbildung" abgestimmt.

Zudem wurde ein fachkommentiertes Glossar für Berufsbildungspersonal und eine Umsetzungshilfe "Industriemechaniker/in" zusammen mit den Kolleginnnen und Kollegen entwickelt.

Die Beratungslogik der deutschen Seite trifft auf Erneuerungsbedarf der Partner und ergänzt ihn effektiv und nachhaltig.