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Deutschland und Indien definieren Ziele der Zusammenarbeit

17.08.2023

Die 13. deutsch-indische Arbeitsgruppe (AG) zur Berufsbildung fand am 27. Juli 2023 im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin statt. Deutsche und indische Expert*innen stimmten sich zu gemeinsamen Projekten und Zielsetzungen ab.

Deutschland und Indien definieren Ziele der Zusammenarbeit

Staatssekretärin Judith Pirscher begrüßte die indische Staatssekretärin Trishaljeet Sethi und ihre Delegation des Ministeriums für berufliche Qualifizierung und Unternehmertum (MSDE). Die AG-Sitzung fand in hybriden Format statt und deutsche und indische Expertinnen und Experten stimmten sich zu gemeinsamen Projekten und Zielsetzungen der Zusammenarbeit ab. Die bilaterale Arbeitsgruppe wird gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt.

Das BMBF finanziert ein ergänzendes Projekt „SINADE“ zur Stärkung von Unternehmensmodellen der dualen Berufsbildung in drei Industrieclustern in Nordindien durch einen Bottom-up-Ansatz. Es wurden drei Cluster identifiziert und ausgewählt: ACMA (Automotive Components Manufacturers Association) in Delhi, Chennai und Pune mit Fokus auf Automobilzulieferer, E-Mobilität, Elektrofahrzeuge und neu entstehende Sektoren, der Indo-German Tool Room in Indore im Bereich Maschinenbau und Nagpur Automotive and Engineering Cluster im Bereich Metallverarbeitung und Maschinenbau. Ziel des Projekts ist es, ein betriebliches Konzept für die duale Berufsausbildung zu entwickeln, das später auch auf andere Cluster übertragen werden kann. Das BMBF führt seine Aktivitäten in der bilateralen Berufsbildungskooperation mit Indien fort. In Abstimmung mit MSDE will das BMBF ein neues Kooperationsprojekt fördern. Ziel des ausgeschriebenen Projektes ist es, Kooperations- und Organisationsmodelle für Qualifizierungscluster im Bundesstaat Uttar Pradesh zu entwickeln und zu erproben und für den Transfer in weitere Regionen des Partnerlandes vorzubereiten.

In dem insgesamt dreitägigen Besuchsprogramm fanden an erstem Tag Fachgespräche mit der Handwerkskammer Berlin und dem Branchenverband des Deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes (DEHOGA) statt. Auf besonderen Wunsch der indischen Seite organisierte der DLR-PT im Auftrag des BMBF am zweiten Tag einen ganztägigen Workshop zum Thema Mobilität und Migration. Im Rahmen der Indien-Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wurde am 6. Dezember 2022 das deutsch-indische Migrations- und Mobilitätsabkommen unterzeichnet. Dabei handelt es sich um das erste umfassende Abkommen im Migrationsbereich, das Deutschland mit einem Herkunftsland abgeschlossen hat. Um nun die Migrations- und Mobilitätspartnerschaft mit Leben zu füllen und die Erwartungshaltung der indischen Seite aufzufangen, wurde umfassend zu Migrations-, Rückkehr- und Mobilitätsfragen informiert.

Neben Fachbeiträgen der Referentinnen und Referenten aus dem BMBF sowie dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), der Bundesagentur der Arbeit (BA), der Handwerkskammer Koblenz, dem Institut der deutschen Wirtschaft haben private Bildungsanbieter wie bbw gGmbH und Certif-ID zum Thema informiert und mit den Teilnehmern online und offline diskutiert. Auch wurden geförderte Projekte vorgestellt wie das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Projekt TripleWin und das Projekt ProRecogntion, das vom BMBF gefördert wird.