BP:
 

Demokratische Republik Kongo

Demokratische Republik Kongo

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung


Zeitraum:

  • Laufende Zusammenarbeit besteht seit 2005, die jüngsten Regierungsverhandlungen fanden im Oktober 2021 statt.


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Bildungswesen steht noch vor dem Wiederaufbau
  • Mehrzahl der Bevölkerung hat keinen Zugang zu Bildung und beruflicher Qualifizierung
  • Armut und Unterbeschäftigung
  • Ziel der Regierung ist es, den Zugang zu Bildung und beschäftigungsorientierter Qualifizierung zu verbessern.
  • Der Bergbau ist in der Demokratischen Republik Kongo eine der wichtigsten volkswirtschaftlichen Einkommensquellen, es fehlt jedoch an praxisrelevanten Aus- und Fortbildungen im Bergbausektor.

Bundesressorts

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Lebensverhältnisse der Bevölkerung spürbar verbessern
  • Entwicklung des Privatsektors, des Finanzsystems und der beruflichen Bildung


Lokale Partner:

  • Planungsministerium (Ministère du Plan)
  • Bergbauministerium der DR Kongo (Ministère des Mines)


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Abkommen Technische Zusammenarbeit
  • Regierungsverhandlungen


Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):

  • Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
  • Don Bosco Mondo e.V.

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Vorhaben: Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und verantwortungsvolle Lieferketten im Bergbausektor

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2021 – 2024


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Stärkung der Kontrolle und Verbesserung der Lebensbedingungen im Kleinbergbau und  industriellen Bergbau


Lokaler Partner:

  • Bergbauministerium der DR Kongo (Ministère des Mines)
     

Maßnahmen:

  • Förderung von verantwortungsvoller Bergbaupraxis auf der Basis rohstoffwirtschaftlicher Analysen und Bewertungen der Nachhaltigkeit. Hier sind Kooperationsprojekte mit Bergbauunternehmen und Universitäten geplant.
  • Umsetzung von Maßnahmen für eine verantwortungsvolle Lieferkette im kongolesischen Bergbausektor. In diesem Handlungsfeld wird die Konzeptentwicklung und Umsetzung zur Kontrolle artisanaler Lieferketten sowie zur Eindämmung von Konfliktfinanzierung weiterverfolgt.
  • Stärkung lokaler institutioneller Kapazitäten durch die Förderung des Wissenstransfers und Festigung technisch-wissenschaftlicher Expertise. In diesem Bereich werden praxisrelevante Fort- und Weiterbildungsmodule zu nachhaltiger Bergbaupraxis mit kongolesischen Universitäten erarbeitet und umgesetzt.

Zum Projekt bei der BGR

 

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Soziale Kohäsion und Wertschöpfung im Südkivu

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2021 – 2025


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Individuen, Haushalte, soziale Gruppen sowie lokale Verwaltungsstrukturen setzen vermehrt soziale und ökonomische Praktiken für eine langfristige und friedliche Entwicklung um.
  • Basisinfrastruktur und Dienstleistungen sowie das friedliche und inklusive Zusammenleben in einer von Konflikt geprägten Region sind gestärkt.


Lokaler Partner:

  • Ministère du Plan / Planungsministerium


Maßnahmen:

  • Das Vorhaben fördert einkommensschaffende Maßnahmen in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten.
  • Es trägt zu gewaltfreier Konfliktbewältigung bei und fördert die Gleichberechtigung der Geschlechter.
  • Zudem berät es lokale Entwicklungskomitees, um staatliche Akteure zu stärken und mit einzubeziehen.
  • Es führt zudem Alphabetisierungskurse für jungen Frauen und Workshops zu positiver Maskulinität durch.

Zum Projekt bei der GIZ

Nichtregierungsorganisationen

Don Bosco Mondo e.V.

Vorhaben: Berufliche Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration in Tshikapa

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2020 – 2023


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Bis Projektende verfügen 170 benachteiligte junge Menschen aus Tshikapa und Umgebung über schulische und arbeitsmarktrelevante Kompetenzen (Schreinerei, Landwirtschaft, Motorradmechanik), die sie für den weiteren Bildungsweg oder eine existenzsichernde Beschäftigung qualifizieren


Maßnahmen:

  • Eine qualitativ hochwertige und lokal angepasste Infrastruktur für die Ausbildung von jungen Menschen (2022: 75, danach: 150) und die Unterbringung von bis zu 64 davon.
  • Etablierung eines Fortbildungsprogramms für die Zentrumsleitung, das anzustellende Personal (13) und Freiwillige (13)
  • Ein non-formales Ausbildungsangebot in den Bereichen Schreinerei, Motormechanik und Landwirtschaft für jährlich bis zu 150 (2022: 75, danach: 150) junge Menschen soll geschaffen werden.
  • Ein Arbeitsvermittlungsbüro sowie eine psychosoziale Beratung sollen ganzjährig zur Verfügung stehen.

Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

Wirtschaft

  • Die Demokratische Republik Kongo verfügt über große Rohstoffvorkommen, ist dennoch eines der ärmsten Länder der Welt. (Quelle: BMZ, 2023)
  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index der Demokratischen Republik Kongo beträgt 0,479. Das entspricht dem Rang 179 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 575,9; 2020: 524,7; 2021: 577,1 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 4,4 %; 2020: 1,7 %; 2021: 6,2 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 5,9 %; 2020: 3,9 %; 2021: 15 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 39,3 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 21,6 %; Handel/Gaststätten/Hotels 14,1 %; Transport/Logistik/Kommunikation 9,3 %; Bau 1,4 %; Sonstige 14,4 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer: 2020: China 25,3 %; USA 21,3 %; Südafrika 9,2 %; Sambia 4,9 %; Indien 4,7 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer: 2020: China 41 %; Tansania 11,8 %; Sambia 8,8 %; Südafrika: 7,7 %; Singapur 7,2 % (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Das Land befindet in einer andauernden humanitären Krisensituation. Es herrscht eine prekäre Ernährungssituation und vor allem in östlichen Landesteilen kommt es immer wieder zu Kampfhandlungen. Die Situation wird durch wiederkehrende Epidemien und internen Fluchtbewegungen verschärft. (Quellen: BMZ, 2022; GIZ, 2022)
  • Einwohnerzahl: 2021: 95,9 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 3,2 %; 2020: 3,2 %; 2021: 3,2 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 45,99 %; 15-64 Jahre: 51,52 %; 65 Jahre und älter: 2,49 % (Quelle: World Fact Book)
  • Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2021: 80 % (Quelle: Worldbank)
  • Arbeitslosenquote: 2020: 1,5 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2020: 1,7 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2020: 31,4 % (Quelle: Ilostat)
  • Anteil der Erwachsenen ohne schulische Grundbildung: 2020: 31,9 % (Quelle: Ilostat)

 

Staat

Die Zuständigkeit für Berufsbildung liegt in der Demokratischen Republik Kongo bei zahlreichen verschiedenen Akteuren (darunter staatliche, religiöse und private Organisationen und Behörden)

Berufsschulsystem

  • Zurzeit gibt es keinen nationalen Qualifikationsrahmen in der demokratischen Republik Kongo


Wahlmöglichkeiten im formalen Berufsbildungssystem nach Abschluss der sechsjährigen allgemeinen Schulpflicht:

  • Besuch der berufsbildenden Sekundarstufe I (3 Jahre; Abschluss:  Brevet d'aptitude professionnelle, BAP)
  • Wahlmöglichkeiten im Anschluss: 1 -2 Jahre zweiter berufsbildender Zyklus (Deuxième cycle professionnel) oder vierjährige Langzyklus des technischen Sekundarbereichs (Deuxième cycle du technique secondaire cycle long), welcher zusätzlich zum BAP auch den Abschluss der Sekundarstufe II und den Zugang zu höherer Berufsbildung verleiht.
  • Höhere Berufsbildung: dreijährige Berufsausbildung an speziellen beruflichen Hochschulen. Abschluss: A1-Diplom – Berechtigt ausschließlich zum Einstieg in den Arbeitsmarkt, nicht zu höherer Bildung.


Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Zugang der Bevölkerung zu Bildung, beruflicher Qualifikation und Beratung schaffen
  • Marginalisierte Personengruppen beschäftigungsorientiert fördern und wirtschaftlich integrieren
  • Berufsbildung den Bedarfen der Wirtschaft anpassen
  • Qualifiziertes Berufsbildungspersonal ausbilden
  • Finanzierung der Berufsbildung sicherstellen
  • Koordination des Berufsbildungssystems verbessern


Quellen:

  • ILO, 2019, State of Skills, the Democratic Republic of the Congo
  • UNESCO UNEVOC. TVET Country Profiles. Democratic Rep. of the Congo.
    https://unevoc.unesco.org/home/Dynamic+TVET+Country+Profiles/country=COD (zuletzt aufgerufen am 12.05.2023)

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Donnerstag, 21. November 2019

Berufliche Bildung in Afrika stärken

Am 20. November 2019 öffnete das erste Deutsch-Afrikanische Bildungsforum seine Türen. Bildungsminister aus zehn afrikanischen Staaten tauschten sich mit rund 200 Gästen über die Möglichkeiten der deutsch-afrikanischen Berufsbildungszusammenarbeit aus.

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