Pakistan

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland
- Rahmen: Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung
- Zeitraum: Langjährige Zusammenarbeit in der Berufsbildung
Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit
- Kaum ausreichend qualifizierte Fachkräfte
- Berufsbildungssystem kaum in der Lage, beschäftigungsorientiert auszubilden
- Hohe Jugendarbeitslosigkeit und Armut
- Ziel der Regierung ist es, das Berufsbildungssystem zu reformieren
Bundesressorts
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Ziele der Zusammenarbeit:
- Unterstützung Pakistans auf seinem Weg zur nachhaltigen Entwicklung
- Förderung von Maßnahmen die inklusive und nachhaltige Beschäftigungswirkungen erzielen
- Aus- und Fortbildung in zukunftsfähigen Jobs, besonders der jungen Einwohner*innen
- Zahl der Auszubildenden für den formalen Arbeitsmarkt erhöhen
- Verbesserung von Ausbildungs- und Prüfungsqualität
Lokale Partner:
- Nationale Kommission für Berufliche Bildung (National Vocational & Technical Training Commission NAVTTC)
Grundlagen der Zusammenarbeit:
- Entwicklungspolitische Zusammenarbeit seit 1961
Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ)
Durchführungsorganisationen und regierungsnahe Einrichtungen
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Vorhaben 1: Build4Skills: Berufliche Bildung im Bauwesen praxisnah gestalten (auch in der Mongolei)
(im Auftrag des BMZ, Zeitraum: 2021 – 2022)
Ziele der Zusammenarbeit:
- Förderung der praxisnahen Ausbildung in der Bauindustrie
- Pilotmaßnahmen für praxisorientierte Berufsbildung im Bauwesen dienen als Vorbild für weitere Vorhaben
Lokale Partner:
- Siemens Pakistan
Maßnahmen:
- Nutzen des Potential von Baumaßnahmen für praktische Ausbildungssequenzen
- Durchführung von Fortbildung zu Didaktik und Arbeitssicherheit
- Vermittlung von Auszubildenden für Praxisphasen
- Beteiligung an der Entwicklung von nationalen Qualifikationen in den Bereichen Gerüstbau, Schalungsbau und Maurerhandwerk
- Vermittlung von weiblichen Auszubildenden für Betriebseinsätze bei Siemens
Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
Vorhaben 2: Unterstützung der Berufsbildungsreform in Pakistan (TVET SSP), Phase 2
(Im Auftrag des BMZ; kofinanziert durch BMZ, die EU und die Königlich Norwegische Botschaft in Pakistan ; Laufzeit 2017-2021)
Ziele der Zusammenarbeit:
- Die Steuerung des Berufsbildungssektors und die Einbindung des Privatsektors in die Berufsbildung haben sich verbessert, wodurch der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen, arbeitsmarktgerechten Ausbildung verbessert wurde.
Lokale Partner:
- National Vocational & Technical Training Commission (NAVTTC)
Maßnahmen:
- Einbindung des Privatsektors in Berufsausbildung
- Entwicklung von Sektorstrategie und -steuerung
- Entwicklung des Humankapitals, Lehrer*innenausbildung
- Umsetzung der seit Einsetzen der Berufsbildungsreform 2011 reformierten Berufsbildung.
Wirtschaft
- United Nations Human Development Index: 2022: Der Human Development Index von Pakistan beträgt 0,557. Das entspricht dem Rang 154 von 189 Ländern (Quelle: UNDP)
- BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2016: 1540; 2017: 1632; 2018: 1678; 2019: 1482; 2020: 1360; 2021: 1538 (Quelle: Worldbank)
- Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2017: 4,4 %; 2018: 6,1 %; 2019: 2,5 %; 2020: -1,33 %; 2021: 6,03 % (Quelle: Worldbank)
- Inflationsrate (GDP deflator annual): 2018: 3,8 %; 2019: 9 %; 2020: 9,96 %; 2021: 10,1 % (Quelle: Worldbank)
- Weitverbreitete Armut
- Insgesamt ungünstiges Investitionsklima (Doing-Business-Index der Weltbank 2014: Rang 110 von 189 Staaten)
- Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 24,4 %; Handel/Gaststätten/Hotels 17,9 %; Bergbau/Industrie 16,9 %; Transport/Logistik/Kommunikation 10,6 %; Bau 2,0 %; Sonstige 28,1 % (Quelle: GTAI, 2022)
- Top 5 Importländer: 2021: 28,3 % China; 10,1 % Vereinigte Arabische Emirate; 5,8 % Indonesien; 5,3 % USA; 5,2 % Saudi-Arabien (Quelle: GTAI)
- Top 5 Exportländer: 2021: 21,1 % USA; 10,5 % China; 7,3 % Vereinigtes Königreich; 5,4% Deutschland; 4,9 % Niederlande (Quelle: GTAI)
- Mangel an qualifizierten Fachkräften
- Mehrzahl der arbeitsfähigen Personen kann nicht zur Wirtschaftsentwicklung beitragen
Gesellschaft
- Einwohnerzahl: 2021: 225,2 Millionen (Quelle: Worldbank)
- Bevölkerungswachstum: 2021: 1,93 % (Quelle: Worldbank)
- Altersstruktur: 2020 (geschätzt): 0-14 Jahre: 36,01 %; 15-24 Jahre: 19,3 %; 25-54 Jahre: 34,7 %; 55-64 Jahre: 5,55 %; 65 Jahre und älter: 4,44 % (Quelle: World Fact Book)
- Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2019: 58 % (Quelle: Worldbank)
- Arbeitslosenquote: 2021: 6,3 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendarbeitslosenquote: 2021: 11,1 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2021: 34,6 % (Quelle: Ilostat)
- Hohes Bevölkerungswachstum und laufende Zunahme arbeitsfähiger aber unqualifizierter Personen auf dem Arbeitsmarkt
- Starke Benachteiligung von Frauen und Mädchen
- 37,1 % aller Beschäftigten war 2021 in der Landwirtschaft tätig (Quelle: Ilostat)
Staat
- Zuständig für die Entwicklung und Koordinierung der Berufsbildung sind das Ministerium für Bildung (Ministry of Education; MOE) und die Nationale Kommission für Berufliche Bildung (National Vocational & Technical Training Commission NAVTTC)
- Die Umsetzung der Curricula und Maßnahmen liegt bei den Bildungsabteilungen der vier Provinzen (Provincial Education Departments; PEDs)
Berufsbildungssystem
- In der allgemeinbildenden Schule werden berufsbildende Fächer von Klasse fünf bis Klasse zehn unterrichtet
- Postsekundäre TVET Programme (Technical Education) finden statt an polytechniken Institutionen und Technik-Colleges
- Nach dem Besuch der Sekundarstufe II kann ein berufsqualifizierendes Bachelorstudium an einer Hochschule begonnen werden
- Es gibt eine große Zahl an privaten oder halbstaatlichen Bildungseinrichtungen
- Einen sehr großen Anteil an Berufsausbildung bildet die traditionelle, informelle betriebliche Ausbildung, welche nicht staatlich reglementiert ist
- Seit 2011 befindet sich das Berufsschulsystem in Pakistan in einem Reformprozess
Herausforderungen für die Berufsbildung:
- Anpassung an Anforderungen des Arbeitsmarkts verbessern
- Großteil der beruflichen Ausbildung findet informell und oder nicht reglementiert statt
- Große regionale Unterschiede in Infrastruktur und Qualität der Ausbildung / Ausbildungseinrichtungen
- Hohes Bevölkerungswachstum und Arbeitslosigkeit, vor allem der Jugend
- Frauen und benachteiligte Personen werden bisher zu wenig berücksichtigt
- Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation in der Berufsbildung finden wenig Beachtung
- Unzureichende Steuerung des Berufsbildungssystems, keine umfassenden Datenerhebungen oder Analysen
- Qualifizierung des Lehrpersonals
- Niedrige Alphabetisierungsrate
- 2021 hatten 43,1 % der Bevölkerungen einen Bildungsstand niedriger als Grundbildung (Quelle: Ilostat)
Quellen:
UNESCO-UNEVOC. (2021). TVET Country Profile Pakistan
BQ-Portal, Pakistan
Shah, S. A. & Khan, M. Z. (2017). Comparative Analysis of TVET Sector in Pakistan. GIZ.
Projekte in der Berufsbildungszusammenarbeit
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