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Schweiz

Schweiz

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

  • Zwischen der Schweiz und Deutschland besteht ein enges Verhältnis in gesellschafts-, wirtschafts- und außenpolitischer Hinsicht. Eine große Zahl von Deutschen lebt, arbeitet und studiert in der Schweiz.
  • Es finden regelmäßige Konsultationen und Treffen auf Minister- und Staatssekretärsebene statt
  • Zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) bestehen zahlreiche Sektoralabkommen (Bilaterale Verträge)
  • Das Bildungsabkommen von 2010 erlaubt der Schweiz eine Beteiligung an den Bildungs-, Berufsbildungs- und Jugendprogrammen der EU
  • Seit 2014 beteiligt sich die Schweiz als Drittstaat (Partnerland) an dem EU-Programm Erasmus+ für Bildung, Jugend und Sport

Quellen: Auswärtiges Amt; Schweizerische Eidgenossenschaft

Bundesressorts

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

  • Es besteht keine direkte bilaterale Kooperation in der beruflichen Bildung des BMBF mit der Schweiz. Im Rahmen europäischer Projekte besteht jedoch ein Austausch zur Berufsbildungszusammenarbeit.

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Vorhaben: Kontaktseminare deutschsprachiger Berufsbildungsforschungseinrichtungen

  • Kooperation von BIBB, der schweizerischen eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB), dem österreichischen Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) und dem österreichischem Institut für Berufsbildungsforschung (öibf)


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Fachlicher Austausch über berufliche Bildung und Ausbildung im deutschsprachigen Europa


Lokale Partner:

  • Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung (EHB)


Maßnahmen:

  • Abwechselnde Treffen von Vertreter*innen der Institute in Deutschland, Österreich oder der Schweiz
  • Präsentation der aktuellen Forschungsschwerpunkte
  • Besprechung der aktuellen Entwicklung der Berufsbildung

Zur Kooperation auf den Seiten des BIBB

 

Vorhaben 2: Apprenticeship Toolbox

  • Laufzeit seit 2014
  • länderübergreifendes Projekt von Deutschland, Dänemark, Luxemburg, Österreich und der Schweiz als Teil der Europäischen Ausbildungsallianz
  • Kofinanziert von dem EU-Programm Erasmus+
  • Die Apprenticeship Toolbox bietet in englischer Sprache einen strukturierten und evidenzbasierten Überblick über die Hauptmerkmale der Ausbildungssysteme der beteiligten Länder


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Beleuchten aller Aspekte der dualen Ausbildungssysteme der beteiligten fünf Ländern
  • Ermöglichen eines Vergleichs der Ausbildungssysteme nach Themen sortiert


Lokale Partner:

  • Europäische Kommission, Erasmus +
  • Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW), Österreich
  • Dänisches Ministerium für Kinder, Bildung und Gleichberechtigung der Geschlechter,
  • Bundesministerium für Bildung und Frauen Österreich
  • Österreichische Referenzstelle für Qualität in der Berufsbildung
  • Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend (MENEJ), Luxemburg
  • Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), Schweiz
  • Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Schweiz


Maßnahmen:

  • Aufbereitung an vergleichbaren Informationen über die dualen Berufsbildungssysteme der beteiligten Länder
  • Bereitstellung von Länderberichten
  • Bereitstellung von weiterführenden Materialien zum Download

Zur Projektseite
Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
 

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index der Schweiz beträgt 0,962 Das entspricht dem Rang 1 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 84.122; 2020: 85.656; 2021: 91.992 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 1,1 %; 2020: -2,4 %; 2021: 4,2 %;  2022: 2,1 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: -0,1 %; 2020: -0,7 %; 2021: 1,1 %; 2022: 3,3 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 20,9 %; Handel/Gaststätten/Hotels 16,3 %; Transport/Logistik/Kommunikation 7,9 %; Bau 5,1 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 0,7 %; Sonstige 49,2 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer: 2021: Deutschland 19,3 %; Vereinigtes Königreich 11,2 %; USA 7,5 %; Italien 7,4 %; China 6,1 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer 2021: USA 16,5 %; Deutschland 14,5 %; China 8,7 %; Indien 8,3 %; Italien 5,3 % (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2022: 8,77 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 0,7 %; 2020: 0,7 %; 2021: 0,8 %; 2022: 0,8 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 15,49 %; 15-64 Jahre: 65,13 %; 65 Jahre und älter: 19,38 % (Quelle: World Fact Book)
  • Arbeitslosenquote: 2022: 4,3 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2022: 7,5 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2022: 9,7 % (Quelle: Ilostat)


Staat

  • Die Organisation der Berufsbildung ist gemeinsame Aufgabe von Bund, Kantonen und den Organisationen der Arbeitswelt (Berufsverbände, Branchenorganisationen, Sozialpartner)
  • Der Bund hat die Verantwortung über die strategische Steuerung, Qualitätssicherung und Erlass von Ausbildungsverordnungen
  • Die Kantone sind verantwortlich für Aufsicht, Umsetzung und Beratung
  • Die Organisationen der Arbeitswelt sind für Definitionen der Bildungsinhalte, Bereitstellung der Ausbildungsplätze und das nationale Qualifikationsverfahren verantwortlich

Berufsbildungssystem

  • Die obligatorische Schulzeit beginnt in der Schweiz mit 4 Jahren und dauert 11 Jahre bis zum Abschluss der Sekundarstufe I
  • Die Sekundarstufe II umfasst die allgemeinbildenden Schulen (Gymnasien resp. Maturitätsschulen) und die Berufsbildung
  • Die beiden Bildungszweige sind autonom strukturiert, es herrscht wenig Durchlässigkeit
  • Berufsbildung ist auf Bundesebene geregelt und wird von Kantonen und Berufsverbänden organisiert
  • Die berufliche Grundbildung kann im dualen System und in schulischen Vollzeitangeboten stattfinden
  • Das duale System in der Schweiz zeichnet sich aus durch eine Kombination aus praktischer Berufsbildung (in Betrieben und überbetrieblichen Kursen) und schulischem Unterricht (an Berufsfachschulen)


Die berufliche Grundbildung ist in verschiedenen Formen möglich:

  • 2-jährige berufliche Grundbildung welche mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) abschließt. Die zweijährige Ausbildung vermittelt einfachere praktisch orientierte Fähigkeiten und kann nach Abschluss gegebenenfalls als Einstieg in eine drei- oder vierjährige berufliche Grundausbildung dienen
  • Die 3 bis 4-jährige berufliche Grundbildung schließt mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab und ermöglicht den Zugang zu höherer beruflicher Bildung
  • Die berufliche Grundbildung kann mit der eidgenössischen Berufsmaturität ergänzt werden, welche zum prüfungsfreien Zugang zu Fachhochschulen berechtigt. Mit einer Ergänzungsprüfung kann Inhaber*innen der Berufsmaturität auch der Zugang zu Universitäten und eidgenössischen Hochschulen ermöglicht werden.
  • Die höhere Berufsbildung (Tertiärstufe) schließt an die berufliche Grundbildung an. In eidgenössischen Berufsprüfungen und eidgenössischen höheren Fachprüfungen (Meisterprüfungen) kann Fachpersonal mit Berufserfahrung Kenntnisse vertiefen und Führungsfertigkeiten erlernen. Die Meisterprüfungen stehen unter der Aufsicht des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI)
  • Höhere Fachschulen ermöglichen den Erwerb eines eidgenössisch anerkannten Diploms
  • Berufsorientierte Weiterbildung ist nicht standardisiert. Sie wird im Berufsbildungsgesetz geregelt und ist sowohl auf der Sekundarstufe II wie auch auf der Tertiärstufe zu finden. Sie soll berufliche Qualifikationen erneuern, vertiefen und erweitern sowie neue berufliche Qualifikationen formal vermitteln


Herausforderungen für die Berufsbildung:

In der verbundpartnerschaftlich getragenen Initiative Berufsbildung 2030 werden verschiedene Punkte verfolgt um Berufsbildung in der Schweiz zukunftsfähig zu gestalten und auf Veränderungen am Arbeitsmarkt reagieren zu können

  • Ausrichtung der Berufsbildung auf das lebenslange Lernen
  • Flexibilisierung der Bildungsangebote
  • Stärkung der Information und Beratung über die gesamte Bildungs- und Berufslaufbahn
  • Optimierung der Governance und Stärkung der Verbundpartnerschaft
  • Digitalisierung und neue Lerntechnologien
  • Reduktion der Regulierungsdichte und Bürokratieabbau

Quellen:

  • https://berufsbildung2030.ch/de/
  • BQ Portal
  • Berufsbildung.ch 

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Donnerstag, 30. November 2017

Duale Berufsbildung in Deutschland und der Schweiz

Viele parallele Fragestellungen, teilweise andere Lösungsansätze: Die Partnerinstitute BIBB und EHB haben ihre langjährige Kooperation mit einem Expertenworkshop fortgesetzt. Themen unter anderem: Digitalisierung in der beruflichen Bildung und Attraktivität der Fortbildung.

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