Zusammen mit der Universidad Técnica Nacional (UTN) möchte der Antragsteller Studienstrukturen ausbauen, die die qualifizierte Ausbildung von Lehrkräften für berufliche Bildungseinrichtungen in Costa Rica gewährleisten und mit der Einrichtung eines Lehrstuhls an der UTN einen akademischen Raum für die Entwicklung einer stärkeren dualen Ausprägung des Berufsbildungssystems des Landes schaffen.

Gegenwärtig erfährt die Berufsbildung aufgrund des Fachkräftebedarfs und der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Costa Rica eine hohe politische Aufmerksamkeit. Bisher spielt die berufliche Bildung in Costa Rica eine marginale Rolle in den Bildungswegen junger Menschen. Da ihre bisherige Berufswahl nicht mit den Arbeitsmarktbedarfen korrespondiert, besteht in Costa Rica der Wunsch nach einer stärkeren praxisorientierten Ausbildung und einer Stärkung des Lernens im Arbeitsprozess. Zur Bereitstellung qualitativer Berufsbildung bedarf es jedoch adäquat ausgebildeter Lehrkräfte. Gegenwärtig verfügen nicht alle Lehrkräfte beruflicher Unterrichtsfächer auch über berufspädagogische Kompetenzen. Zudem besteht aufgrund eines ausgeprägten Personalmangels ein wachsender Bedarf an qualifiziertem Lehrpersonal. Die Lehrkräfteausbildung stellt eine der dringendsten Herausforderungen dar, die zur Stärkung der beruflichen Bildung in Costa Rica gelöst werden müssen. Zur Lehrkräfteausbildung bedarf es jedoch auch entsprechender Kapazitäten und adäquater Studienangebote an den Hochschulen. So mangelt es in Costa Rica an einem entsprechenden Lehrstuhl, an dem Nachwuchswissenschaftler*innen und Dozent*innen im Bereich der Berufspädagogik und der beruflichen Fachdidaktiken qualifiziert werden. Ferner ist eine institutionalisierte Berufsbildungsforschung eine grundlegende Voraussetzung für die kontinuierliche Anpassung der Berufsbildung an die technischen, wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Entwicklungen des Landes.