BP:
 
Matthias Maching,
Staatssekretär im
Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie
(BMWi) 2015

Welche Schwerpunkte setzt Ihr Ministerium in der internationalen Zusammenarbeit und wie bringen Sie diese in die Gesamtstrategie ein?

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Aktivitäten deutscher Unternehmen zur Erschließung und Sicherung ausländischer Märkte.
Dabei steht das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in regelmäßigem Dialog mit in- und ausländischen Institutionen, die mit Außenwirtschaftsthemen befasst sind. Dieser Dialog hat - neben der Pflege der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen - auch die außenwirtschaftspolitische Förderung deutscher Unternehmen im Ausland zum Ziel.

Ein wichtiges Gremium zum Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sind dabei die zwischen den Regierungen der Partnerstaaten vereinbarten Gemischten Wirtschaftskommissionen. ,,Gemischt" heißt in diesem Zusammenhang, dass sowohl Vertreter der Regierungen als auch der interessierten Wirtschaft (Verbände und Unternehmen) an den regelmäßigen Veranstaltungen teilnehmen. Die Themenpalette dieser Gremien umfasst in erster Linie:

  • die Förderung des Warenverkehrs zwischen den Wirtschaftspartnern
  • die Intensivierung der gegenseitigen Investitionsbeziehungen sowie
  • die Verstärkung des Technologie-Transfers.

ln jüngerer Zeit wird im Rahmen der Gemischten Wirtschaftskommissionen auch Interesse an dem deutschen Dualen System der Berufsbildung geäußert. Diese Anfragen werden an die Zentralstelle für Internationale Berufsbildungskooperation (GOVET) bzw. den ,,Runden Tisch" herangetragen.

Welchen spezifischen Nutzen für lhr Ressort sehen Sie in der Einrichtung des ,,Runden Tisches" im ersten Jahr? Bitte nehmen Sie möglichst Bezug auf ein konkretes Beispiel.

Das anlässlich der 4. Sitzung der deutsch-algerischen Gemischten Wirtschaftskommission im März 2014 erneuerte intensive Interesse der algerischen Seite am Dualen System konnte konkretisiert werden. GOVET hat im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Portfolio an Instrumenten angeboten, die dazu dienen können, praxisbasierte, kooperative Formen der Berufsausbildung in Algerien zu entwickeln und zu erproben.

Weiterhin wird die Meinungsbildung innerhalb der Ressorts hinsichtlich der Erweiterung der rechtlichen Möglichkeiten zur Ausbildung von Jugendlichen aus Drittstaaten in Deutschland begrüßt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat hierzu aktuell eine Studie veröffentlicht: "Wirkungsanalyse des rechtlichen Rahmens für ausländische Fachkräfte". Da Ausbildungsbetriebe in bestimmten Berufen bereits heute einen erheblichen Mangel an Auszubildenden feststellen, sollte im Ressortkreis unter anderem Einvernehmen hergestellt werden, wie der Zuzug ausländischer Auszubildender erleichtert werden kann. 

Welche Maßnahmen sind aus lhrer Sicht in der nächsten Zeit in Angriff zu nehmen, um die Gesamtstrategie der Bundesregierung auszubauen?

Für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist die Fortsetzung der oben genannten Aktivitäten von Nutzen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich GOVET bewährt hat. Auch an dieser Stelle ist der Zentralstelle für Internationale Berufsbildungskooperation für die geleistete Arbeit zu danken. Konkrete Änderungen oder zusätzliche in der nächsten Zeit in Angriff zu nehmende Maßnahmen werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie nicht angestrebt.