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Uruguay

Uruguay

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

  • Uruguay ist Mitglied der Allianz für duale Ausbildung in Lateinamerika und Karibik, die im Juni 2021 von 15 lateinamerikanischen Ländern mit der Unterstützung vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), ILO-Cinterfor und dem mexikanischen BIBB-Partnerinstitut CONALEP gegründet wurde.
  • Auf politischer Ebene strebt Uruguay an, die duale Berufsbildung im Rahmen seines nationalen Bildungssystems umzusetzen. Hierbei hat das BIBB die uruguayische Regierung 2019 und 2020 unterstützt und zu Fragen der Steuerung der beruflichen Bildung beraten.

Rahmen:

  • Derzeit übernimmt INEFOP im Rahmen der Allianz für duale Ausbildung in Lateinamerika und Karibik die fachliche Leitung einer Arbeitsgruppe mit Beteiligung führender Berufsbildungsinstitutionen aus der Region.
  • Bereits im Juni 2018 wurde in Uruguay die Interinstitutionelle Kommission „Acercando Educación y Trabajo“ (AEYT - „Annäherung von Bildung und Arbeit“) gebildet, in der die wichtigsten öffentlichen und privaten Akteure und Institutionen der beruflichen Bildung vertreten sind. Diese Kommission entwickelte Rahmenbedingungen für die Implementierung einer dualen Ausbildung als einer Ausbildungsmodalität im uruguayischen Berufsbildungssystem. Eine der ersten Errungenschaften dieser Kommission war die Verabschiedung des Gesetzes 19.689 im November 2018. Dadurch gab die Kommission einen wichtigen Impuls für die Umsetzung der dualen Modalität mittels Subventionen für Arbeitgeber (Finanzierung von Ausbildungspersonal) und einer Vergütung für Auszubildende.
  • Am 29. April 2019 unterzeichneten das BIBB und das Nationale Institut für Beschäftigung und Berufsbildung INEFOP (INEFOP - Instituto Nacional de Empleo y Formación Profesional) einen Beratungsvertrag für die Laufzeit von 15 Monaten. Darin beauftragte INEFOP das BIBB, die Interinstitutionelle Kommission AYET in der Steuerungsaufgabe zur Entwicklung von Leitlinien für eine duale Ausbildung zu unterstützen.
    Ziel des Beratungsvorhabens war es, die Rollen und Funktionen der uruguayischen Akteure innerhalb des dualen Berufsausbildungssystems zu definieren und Kooperationsmechanismen zwischen den Akteuren zu etablieren. Damit leistete das BIBB einen Beitrag zur Weiterentwicklung und Institutionalisierung der dualen Ausbildung in Uruguay.

Zeitraum:

  • Mai 2019 bis Juli 2020

Schwerpunkte:

  • Die Unterstützung durch das BIBB erfolgte schwerpunktmäßig auf dem Gebiet der Entscheidungsstrukturen (Governance) der Berufsbildung und ihrer Einbettung in den uruguayischen Kontext. Dabei wurden zwei Aspekte berücksichtigt: Die Einbindung und Zusammenarbeit aller für die Einführung der dualen Berufsbildung relevanten Akteure und die Analyse des bestehenden gesetzlichen Rahmens.


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Stärkung der institutionellen Rahmenbedingungen
  • Aufbau eines rechtlichen Rahmens für die duale Berufsausbildung
  • Stärkung der Rolle der Wirtschafts- und Sozialpartner
  • Positionierung der dualen Berufsausbildung in der nationalen Politikagenda

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Vorhaben:

  • Beratungsleistungen des BIBB zur Implementierung der dualen Berufsbildung in Uruguay im Bereich Steuerung der beruflichen Bildung (Zeitraum: 2019 – 2020)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Unterstützung Uruguays bei der Implementierung einer dualen Berufsausbildung entlang der Strategie der uruguayischen Regierung
  • Förderung der Akzeptanz eines dualen Berufsbildungssystems

Lokale Partner:

  • Uruguayisches Nationales Institut für Beschäftigung und Berufsausbildung: Instituto Nacional de Empoleo y Formación Profesional (INEFOP)
  • Interinstitutioneller Ausschuss Uruguays: Comité Interinstitucional Uruguay

Maßnahmen / Instrumente

  • Wissenstransfer
  • Fachliche Beratung
  • Workshops und Interviews

Zur Projektseite des BIBB


Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

  • Die GIZ hat kein eigenständiges Berufsbildungsprogramm in Uruguay.

Nichtregierungsorganisationen

Wirtschaft und Gewerkschaften

Deutsch-Uruguayische Industrie- und Handelskammer (AHK)

  • Das uruguayische Bildungsministerium (MEC) und die Deutsch-Uruguayische Industrie- und Handelskammer (AHK) haben im Jahr 2015 ein Kooperationsabkommen zur Förderung der Berufsbildung geschlossen. Im privaten Sektor ist von der AHK die Initiative Ánima hervorzuheben, die Abschlüsse in Verwaltung und Informationstechnologien (IT) anbietet. Ebenso arbeitet die Deutsch-Uruguayische Kammer mit der Universität „Universidad del Trabajo del Uruguay (UTU)“ an der Entwicklung von Ausbildungen, die sich mit der Veränderung der Energiematrix und innovativen Bereichen wie Elektromedizin, Mechatronik und Biotechnologie beschäftigen.

Andere Institutionen

ILO – Cinterfor

  • Seit 1963 ist das „Interamerikanische Zentrum für die Entwicklung von Wissen in der Berufsbildung - (ILO/Cinterfor)“ mit Sitz in Montevideo (Uruguay) ein Pionier in der Verwaltung, dem Wissensaufbau und der Förderung der Süd-Süd-Zusammenarbeit in Fragen der Förderung von Humanressourcen. Im Rahmen der Allianz für duale Ausbildung in Lateinamerika und Karibik hat ILO-Cinterfor das Technische Sekretariat übernommen und begleitet zusammen mit dem BIBB die Arbeiten von INEFOP als Arbeitsgruppenleiter zum Thema „Positionierung der dualen Ausbildung in den nationalen Politiken“.

Zum Status quo des Berufsbildungssystems in Uruguay (ILO-Cinterfor Publikation 2019): El estado del sistema de formación profesional en Uruguay (oitcinterfor.org)

Wirtschaft

  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $):  2018: 18704; 2019: 17688; 2020: 15438 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr: 2018: 0,1 %; 2019: 0 %; 2020: -6,2 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate: 2018: 7,1 %; 2019: 8,5 %; 2020: 10 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen: 2019: Bergbau/Industrie 15,9 %; Handel/Gaststätten/Hotels 14,9 %; Bau 10,7 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 6,5 %; Transport/Logistik/Kommunikation 5,9 %; Sonstige 46,1 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer: 2020: Brasilien: 21,1 %; China: 19 %; Argentinien: 13 %; USA: 11,4 %; Angola: 2,8 %; Deutschland: 2,8 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer: 2020: China: 20,3 %; Brasilien: 15,4 %; USA: 7,7 %; Argentinien: 4,4 %; Algerien: 3,1 % (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2018: 3,449 Mio.; 2019: 3,462 Mio.; 2020: 3,474 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2018: 0,4 %; 2019: 0,4 %; 2020: 0,3 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 0-14 Jahre: 19,51 %; 15-24 Jahre: 15,14 % ; 25-54 Jahre: 39,86 %; 55-64 Jahre: 10,79 %; 65 Jahre und älter: 14,71 % (Quelle: World Fact Book)
  • Alphabetisierungsrate: 2018: 98,7 %; 2019: 98,8 % (Quelle: Worldbank)
  • Arbeitslosenquote: 2018: 8,3 %; 2019: 9,4 %; 2020: 12,7 % (Quelle: Worldbank)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2018: 26,3 %; 2019: 29,4 %; 2020: 33,5 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2018: 18 %; 2019: 18,7 % (Quelle: Worldbank)
     

Staat

Zuständig für Berufsbildung sind hauptsächlich:

  • Das Uruguayische Nationale Institut für Beschäftigung und Berufsausbildung: „Instituto Nacional de Empoleo y Formación Profesional“ (INEFOP)
  • Das „Technical and Vocational Education Council“ (Consejo Educación Técnico Profesional; CETP) auch genannt: „Universidad del Trabajo del Uruguay“ (UTU)

Quelle: UNESCO-UNEVOC

Berufsbildungssystem

  • Es gibt kein einheitliches nationales Qualifikations- und Anerkennungssystem.
  • Berufsbildung ist nur wenig reglementiert.
  • Es gibt Ausbildungsangebote des privaten Sektors. Die Lehrpläne unterscheiden sich oft deutlich voneinander. Landesweit herrschen große Qualitätsunterschiede.
  • Das CETP (Nationale Institut für Beschäftigung und Berufsausbildung), auch UTU (Universidad del Trabajo del Uruguay) genannt, ist eine öffentliche Einrichtung, die 221 verschiedene Trainingszentren für berufliche Bildung betreibt.
  • Das INEFOP wurde 2008 gegründet und bietet hauptsächlich Weiterbildungen für Arbeitstätige, aber auch Trainingsprogramme für Arbeitslose an. INEFOP betreibt keine eigenen Trainingszentren, sondern arbeitet mit verschiedenen Trainingsanbietern des öffentlichen und privaten Sektors zusammen.

Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Kein einheitlicher nationaler Qualifikationsrahmen
  • Wenig Reglementierung der Berufsbildung
  • Große Qualitätsunterschiede der Berufsausbildung innerhalb des Landes

(Quelle: ILO 2020 – State of Skills Uruguay)

Projekte in der Berufsbildungs­zusammenarbeit

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Berufsbildung

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