BP:
 

Mauretanien

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung


Zeitraum:

  • Laufende Zusammenarbeit seit 2018, die letzten Regierungskonsultationen fanden 2021 statt.


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Großer Anteil informeller Wirtschaft
  • Junge Bevölkerung, hohe Armut und hohe Nachfrage nach Ausbildung und Beschäftigung
  • Das Berufsbildungssystem ist nicht in der Lage nach den Anforderungen des Arbeitsmarkts auszubilden
  • Ziel der Regierung ist es, das Ausbildungsangebot zu verbessern und die Wirtschaft zu professionalisieren sowie die Jugendarbeitslosigkeit zu verringern.

Bundesressorts

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten der jungen Bevölkerung verbessern
  • Förderung der Aus- und Fortbildung von Fachkräften in der Agroforst- und Viehwirtschaft.


Lokale Partner:

  • Ministère de l'Économie et des Finances (MEF)


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Regierungsverhandlungen


Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):

  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
  • KfW Entwicklungsbank

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Beschäftigungsförderung und Privatsektorentwicklung

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2023 – 2028


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Absolvent*innen, die sich schulisch oder außerschulisch beruflich qualifizieren, finden leichter eine Arbeit.


Lokale Partner:

  • Ministère de l'Économie et des Finances (MEF)


Maßnahmen:

Das Vorhaben berät das Ministerium für berufliche Bildung, Handwerk und Gewerbe (MFPAM) und seine nachgelagerten Institutionen, um eine qualitativ hochwertige und am Arbeitsmarkt orientierte berufliche Bildung zu ermöglichen:

  • Entwicklung eines Verantwortlichkeitskonzepts
  • Fortbildung des Personals, der intra- und interministerielle Austausch
  • Kommunikation mit der Privatwirtschaft
  • Überprüfung der beruflichen Bildungsqualität
  • Verbesserung der schulischen und außerschulische Berufsausbildung:
  • aktualisierte Lehrpläne
  • moderne Lehrmethoden
  • kurzfristige Bildungsangebote, die dem Arbeitsmarkt entsprechen

zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

zum Projekt bei der GIZ

 

KfW Entwicklungsbank

Vorhaben: Förderung der beruflichen Bildung (Finanzielle Zusammenarbeit)

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2013 - 2027


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Anzahl der arbeitsmarktrelevant qualifizierten AbsolventInnen in den FZ-unterstützten Berufsschulen zu erhöhen und somit einen Beitrag zur Verbesserung der Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten der mauretanischen Bevölkerung zu leisten.


Lokale Partner:

  • Ministère de L’emploi et de la Formation Professionnelle


Maßnahmen:

  • Zur Erreichung des genannten Ziels wurden im Rahmen des Vorhabens fünf Schulen ausgewählt, welche von Rehabilitierung, Erweiterung, Ausstattung und Performance-Verträgen profitieren.
  • Darüber hinaus werden Berufsschullehrer fortgebildet und Maßnahmen mit Pilotcharakter zur Aus- und Fortbildung im formellen oder informellen Sektor finanziert.

zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

zum Projekt bei der KfW

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2023: Der Human Development Index von Mauretanien beträgt 0,563. Das entspricht dem Rang 163 von 193 Ländern (Quelle: UNDP)
  • Sustainable Development Index: Die Sustainable Development Score von Mauretanien beträgt: 58,17. Das entspricht dem Rang 132 von 167 Ländern (Quelle: Sustainable Development Solutions Network)
  • BIP pro Kopf in US $ (GDP per capita in current US $): 2020: 1.796; 2021: 1.948; 2022: 1.960; 2023: 2.121 (Quelle: Worldbank, 06/2025)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2020: -3,2 %; 2021: -2,1 %;  2022: 3,7 %; 2023: 3,4 % (Quelle: Worldbank, 06/2025)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2020: 6,4 %; 2021: 7,5 %; 2022: -0,6 %; 2023: 3,4 % (Quelle: Worldbank, 06/2025)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2022: Bergbau/Industrie 29,0 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 20,3 %; Handel/Gaststätten/Hotels 12,9 %; Transport/Logistik/Kommunikation 5,6 %; Bau 4,5 %; Sonstige 27,6 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer (Gesamteinfuhr): 2022: Vereinigte Arabische Emirate 18,3 %; Spanien 16,1 %; Japan 6,8 %; Frankreich 6,7 %; Belgien 4,9 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer (Gesamtausfuhr): 2022: China 23,3 %; Kanada 18,4 %; Spanien 11,2 %; Schweiz 5,8 %; Vereinigte Arabische Emirate 5,5 % (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2023: 5,02 Mio. (Quelle: Worldbank, 06/2025)
  • Bevölkerungswachstum: 2020: 2,9 %; 2021: 2,9 %; 2022: 2,9 %; 2023: 3 % (Quelle: Worldbank, 06/2025)
  • Altersstruktur: 2024 (geschätzt): 0-14 Jahre: 35,7 %; 15-64 Jahre: 59,9 %; 65 Jahre und älter: 4,4 % (Quelle: World Fact Book)
  • Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2021: 67 % (Quelle: Worldbank, 06/2025)
  • Arbeitslosenquote: 2019: 10,4 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2019: 22,8  % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2019: 44,1 % (Quelle: Ilostat)
  • 23,3 % der arbeitenden Bevölkerung haben keinerlei formellen Bildungshintergrund (Quelle: ILO, 2019, State of Skills, Mauritania)
  • 77 % der arbeitenden Bevölkerung hatten 2019 einen Bildungshintergrund unterhalb des Grundbildungslevels (Quelle: Ilostat)


Staat:

  • Folgende Ministerien und Institutionen sind hauptsächlich für Berufsbildung zuständig:
  • Ministère de l’Emploi, de la Formation Professionnelle et des Technologies de l’Information et de la Communication (MEFPTIC)
  • Institut National de Promotion de la Formation Technique et Professionnelle (INAP-FTP)
  • Agence Nationale de Promotion de l’Emploi des Jeunes (Nationale Agentur zur Förderung der Jugendbeschäftigung; ANAPEJ)

Berufsbildungssystem

  • Mauretanien bietet nur in geringem Ausmaß formelle Berufsbildung an. Es sind ca. 8000 Plätze an den 28 Berufsbildungsinstitutionen verfügbar (Quelle: ILO, 2019, State of Skills, Mauritania)


Es gibt verschiedene Möglichkeiten der formellen Berufsausbildung:

  • Formation technique et professionnelle (CC): 9-monatiger Kurzlehrgang
  • Certificat d'Aptitude Professionnelle (CAP): 2-jährige Ausbildung, bereitet vor auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder das weiterführende Formation technique et professionnelle (BEP).
  • Brevet d'Études Professionnelles (B.E.P.): 2-jährige Ausbildung, bereitet vor auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder das weiterführende Brevet de Technicien (BT)
  • Brevet de Technicien (BT, ISCED 3): 2-jährige Ausbildung, bereitet vor auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder das weiterführende Brevet de technicien supérieur (BTS)
  • Brevet de technicien supérieur (BTS; tertiärer Bereich): 2-jährige Ausbildung im tertiären Bereich. Bereitet vor auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder auf das Ingenieursdiplom.
  • Baccalauréat Technique: 3-jähriges technisches Bachelorstudium


Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Reichweite und Zugang, Kapazitäten, Qualität und Governance der Berufsbildung im Land verbessern und an die Bedarfe der Wirtschaft anpassen
  • Wirtschaft in die Entwicklung der Berufsbildung einbeziehen
  • Qualifiziertes Berufsbildungspersonal ausbilden
  • Berufsbildungsinfrastruktur verbessern
  • Duale Ausbildungsmodelle fördern und ausweiten


Quellen:

  • ILO. 2019. State of Skills. Mauritania.
  • Unesco Unevoc. TVET Country Profiles. Mauritania.
    https://unevoc.unesco.org/home/Dynamic+TVET+Country+Profiles/country=MRT

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