BP:
 

Mauretanien

Mauretanien

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung


Zeitraum:

  • Laufende Zusammenarbeit seit 2018, die letzten Regierungskonsultationen fanden 2020 statt.


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Großer Anteil informeller Wirtschaft
  • Junge Bevölkerung, hohe Armut und hohe Nachfrage nach Ausbildung und Beschäftigung
  • Das Berufsbildungssystem ist nicht in der Lage nach den Anforderungen des Arbeitsmarkts auszubilden
  • Ziel der Regierung ist es, das Ausbildungsangebot zu verbessern und die Wirtschaft zu professionalisieren sowie die Jugendarbeitslosigkeit zu verringern.

Bundesressorts

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten der jungen Bevölkerung verbessern
  • Förderung der Aus- und Fortbildung von Fachkräften in der Agroforst- und Viehwirtschaft.


Lokale Partner:

  • Ministère de l'Economie et des Finances (MEF)


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Regierungsverhandlungen


Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):

  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
  • Sequa gGmbH
  • KfW Entwicklungsbank

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Förderung der Beschäftigung und beruflichen Eingliederung im ländlichen Raum

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2016 – 2023


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Beschäftigungssituation von Jugendlichen in ausgewählten Regionen Mauretaniens ist verbessert und ländliche Strukturen der Beschäftigungsförderung sind geschaffen.


Lokale Partner:

  • Ministère de l'Economie et des Finances (MEF)


Maßnahmen:

Das Vorhaben arbeitet in folgenden Handlungsfeldern:

  • Lokale Wirtschaftsförderung: Die Dynamisierung des ländlichen Raums mit Blick auf schnelle Beschäftigungswirkungen wird unterstützt.
  • Arbeitsmarktinterventionen: Die Integration Jugendlicher in den Kreislauf von Wirtschaft und Beschäftigung wird unterstützt.
  • Berufliche Qualifizierung: Die Planungs- und Umsetzungskapazitäten für kurzfristige Qualifizierungsprogramme durch staatliche und private Akteure werden gesteigert.


Zwei Handlungsfelder werden als delegierte EU-Komponente umgesetzt:

  • Aktionsforschung: Angewandter Agrarforschungsprogramme zur Steigerung der Resilienz im landwirtschaftlichen Anbau und in der Viehhaltung werden umgesetzt.
  • Berufliche Bildung: Die Aus- und Fortbildung von Fachkräften für den öffentlichen und privaten Bedarf im Bereich der Agroforst- und Viehwirtschaft wird gefördert.

Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

 

Sequa gGmbH

Vorhaben: ARCHIPELAGO: eine afrikanisch-europäische Berufsbildungsinitiative

  • Auch in Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Kamerun, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Tschad
  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2019 – 2023


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Übergeordnetes Ziel ist, die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitskräfte bestehender und zukünftiger Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU) zu fördern und die unternehmerischen Fähigkeiten der Führungskräfte zu fördern.
  • Spezifische Ziele sind die Verbesserung der lokalen Beschäftigungsmöglichkeiten und der Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen sowie die Entwicklung lokaler Bildungs- und Berufsbildungsressourcen, die an die Bedürfnisse des Privatsektors angepasst sind.


Internationale Partner:

  • Conférence Permanente des Chambres Consulaires Africaines et Francophones (CPCCAF)
  • Eurochambres


Maßnahmen:

  • ARCHIPELAGO ist ein umfassendes Programm zur wirtschaftlichen Entwicklung, das sich mit der Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen und gefährdeten Gruppen befasst, indem es ihre beruflichen Fähigkeiten verbessert und die Beschäftigungsmöglichkeiten verbessert.
  • Insbesondere wird ARCHIPELAGO die lokalen Beschäftigungsmöglichkeiten und die Beschäftigungsfähigkeit verbessern, indem es lokale Ausbildungs- und Berufsressourcen entwickelt, die an die Bedürfnisse des Privatsektors angepasst sind.
  • Der Hauptansatz der Maßnahme besteht in der Durchführung gezielter Partnerschaftsprojekte zwischen europäischen und afrikanischen Unternehmensmitgliedsorganisationen (BMOs) und anderen Unternehmensförderorganisationen mit dem Ziel, arbeitsmarktrelevante technische Berufsbildung (TVET) anzubieten.

Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

Zum Projekt bei sequa

 

KfW Entwicklungsbank

Vorhaben: Förderung der beruflichen Bildung (Finanzielle Zusammenarbeit)

  • Im Auftrag des BMZ


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Anzahl der arbeitsmarktrelevant qualifizierten AbsolventInnen in den FZ-unterstützten Berufsschulen zu erhöhen und somit einen Beitrag zur Verbesserung der Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten der mauretanischen Bevölkerung zu leisten.


Lokale Partner:

  • Ministère de L’emploi et de la Formation Professionnelle


Maßnahmen:

  • Zur Erreichung des genannten Ziels wurden im Rahmen des Vorhabens fünf Schulen ausgewählt, welche von Rehabilitierung, Erweiterung, Ausstattung und Performance-Verträgen profitieren.
  • Darüber hinaus werden Berufsschullehrer fortgebildet und Maßnahmen mit Pilotcharakter zur Aus- und Fortbildung im formellen oder informellen Sektor finanziert.

Zum Projekt bei der KfW

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Mauretanien beträgt 0,556. Das entspricht dem Rang 158 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 1.840; 2020: 1.869; 2021: 2.166 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 5,3 %; 2020: -0,9 %; 2021: 2,4 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 5,4 %; 2020: 6,6 %; 2021: 12,6 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 26,6 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 22,1 %; Handel/Gaststätten/Hotels 13,2 %; Transport/Logistik/Kommunikation 6,4 %; Bau 4,9 %; Sonstige 26,8 % (Quelle: GTAI)
  • Sehr großer informeller Sektor und viel wirtschaftliche Aktivität im Landwirtschaftssektor (Weidewirtschaft und Viehzucht)
  • Top 5 Importländer: 2021: Spanien 14,9 %; Vereinigte Arabische Emirate 14 %; Frankreich 11,4 %; Belgien 6,8 %; China 5,8 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer: 2021: China 41,5 %; Italien 10,7 %; Kanada 9,9 %; Spanien 9,6 %; Japan 6,9 % (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2021: 4,6 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 2,6 %; 2020: 2,6 %; 2021: 2,6 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 36,11 %; 15-64 Jahre: 59,58 %; 65 Jahre und älter: (Quelle: World Fact Book)
  • Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2021: 67 % (Quelle: Worldbank)
  • Arbeitslosenquote: 2021: 10,4 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2019: 22,8 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2019: 44,1 % (Quelle: Ilostat)
  • 23,3 % der arbeitenden Bevölkerung haben keinerlei formellen Bildungshintergrund (Quelle: ILO, 2019, State of Skills, Mauritania)
  • 20,1 % der arbeitenden Bevölkerung befinden sich in einem prekären Arbeitsverhältniss


Staat:

  • Folgende Ministerien und Institutionen sind hauptsächlich für Berufsbildung zuständig:
  • Ministère de l’Emploi, de la Formation Professionnelle et des Technologies de l’Information et de la Communication (MEFPTIC)
  • Institut National de Promotion de la Formation Technique et Professionnelle (INAP-FTP)
  • Agence Nationale de Promotion de l’Emploi des Jeunes (Nationale Agentur zur Förderung der Jugendbeschäftigung; ANAPEJ)

Berufsbildungssystem

  • Mauretanien bietet nur in geringem Ausmaß formelle Berufsbildung an. Es sind ca. 8000 Plätze an den 28 Berufsbildungsinstitutionen verfügbar (Quelle: ILO, 2019, State of Skills, Mauritania)


Es gibt verschiedene Möglichkeiten der formellen Berufsausbildung:

  • Formation technique et professionnelle (CC): 9-monatiger Kurzlehrgang
  • Certificat d'Aptitude Professionnelle (CAP): 2-jährige Ausbildung, bereitet vor auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder das weiterführende Formation technique et professionnelle (BEP).
  • Brevet d'Études Professionnelles (B.E.P.): 2-jährige Ausbildung, bereitet vor auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder das weiterführende Brevet de Technicien (BT)
  • Brevet de Technicien (BT, ISCED 3): 2-jährige Ausbildung, bereitet vor auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder das weiterführende Brevet de technicien supérieur (BTS)
  • Brevet de technicien supérieur (BTS; tertiärer Bereich): 2-jährige Ausbildung im tertiären Bereich. Bereitet vor auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder auf das Ingenieursdiplom.
  • Baccalauréat Technique: 3-jähriges technisches Bachelorstudium


Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Reichweite und Zugang, Kapazitäten, Qualität und Governance der Berufsbildung im Land verbessern und an die Bedarfe der Wirtschaft anpassen
  • Wirtschaft in die Entwicklung der Berufsbildung einbeziehen
  • Qualifiziertes Berufsbildungspersonal ausbilden
  • Berufsbildungsinfrastruktur verbessern
  • Duale Ausbildungsmodelle fördern und ausweiten


Quellen:

  • ILO. 2019. State of Skills. Mauritania.
  • Unesco Unevoc. TVET Country Profiles. Mauritania.
    https://unevoc.unesco.org/home/Dynamic+TVET+Country+Profiles/country=MRT (zuletzt aufgerufen am 15.06.2023)

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