BP:
 

Namibia

Namibia

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung


Zeitraum:

  • Laufende Zusammenarbeit besteht seit 2012, aktuell geplant bis 2023.
  • Die letzten Regierungsverhandlungen erfolgten im Oktober 2021.


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Mangel an ausgebildeten Fachkräften
  • Berufsbildungssystem arbeitet nicht bedarfsorientiert genug
  • Hohe Arbeitslosigkeit, Armut und ungleiche Einkommensverteilung
  • Ziel der Regierung ist es, das Berufsbildungssystem bedarfsorientierter zu gestalten.

Bundesressorts

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Das deutsche Engagement soll zur Entwicklung einer wachstumsfähigen sozialen Marktwirtschaft beitragen und dadurch möglichst vielen Menschen die Teilnahme am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen.
  • Die berufliche Aus- und Weiterbildung in ausgewählten Wirtschaftsbereichen wie zum Beispiel Solartechnik, Gartenbau, Agrartechnik, Baumaschinen und Automechatronik wird verbessert und ausgeweitet.
  • Modelle einer dualen Berufsbildung werden gezielt gefördert.


Lokale Partner:

  • Namibisches Bildungsministerium


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Abkommen Technische Zusammenarbeit
  • Regierungsverhandlungen


Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):

  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Vorhaben: Farming for Resilience (F4R): Die Lebensverhältnisse in den ländlichen Regionen Namibias verbessern

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2020 – 2024


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die namibische Agrar- und Ernährungswirtschaft wird resilienter.


Lokale Partner:

  • Ministry of Agriculture, Water and Land Reform (MAWLR)
  • Agricultural Bank of Namibia (Agribank)
  • Aufsichtsbehörden wie das Namibian Agronomic Board (NAB)
  • Hochschulen und Berufsbildungseinrichtungen
  • landesweit und regional aktive Zusammenschlüsse von Bäuerinnen und Bauern
  • In der Agrar- und Ernährungswirtschaft tätige Nichtregierungsorganisationen
  • sowie weitere Ministerien und privatwirtschaftliche Akteure


Maßnahmen:

Schulungen sowie Fort- und Weiterbildungen in den vier Handlungsfeldern:

  • Saatgutproduktion und -vermehrung
  • an das Klima angepasste Produktionsweisen
  • Agribusiness und Vermarktung
  • Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit


Zum Projekt bei der GIZ

 

Vorhaben 2: Förderung der beruflichen Bildung

  • Im Auftrag des BMZ
  • Kofinanziert von der EU
  • Zeitraum 2018 – 2021


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Das namibische Berufsbildungssystem ist besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet


Lokale Partner:

  • Namibia Training Authority (NTA)
  • Namibisches Ministerium für Hochschulbildung, Ausbildung und Innovation (MHETI)


Maßnahmen:

Das Projekt ist in vier Handlungsfeldern tätig:

  • Verbesserung der Kapazitäten ausgewählter öffentlicher und privater Berufsbildungsanbieter
  • Beratung der Hauptakteure bei der Verbesserung der Kernelemente des Berufsbildungssystem in Übereinstimmung mit dem Strategiepapier der Namibia Training Authority (NTA).
  • Schaffung eines Berufsbildungsforums (Training Hub)
  • Unterstützende Dienstleistungen für die Auszubildenden von Berufsbildungszentren.


Zum Projekt bei der GIZ

Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Namibia beträgt 0,615. Das entspricht dem Rang 139 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • Große Unterschiede in der Vermögensverteilung
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2018: 5.588; 2019: 5.028; 2020: 4.157; 2021: 4.729 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: -0,9 %; 2020: -7,9 %; 2021: 2,4 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 1 %; 2020: 4,1 %; 2021: 1,5 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 26,4 %; Handel/Gaststätten/Hotels 11,9 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 9,7 %; Transport/Logistik/Kommunikation 4,4 %; Bau 2,0 %; Sonstige 45,7 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer: 2020: Südafrika 36,2 %; Sambia 19,1 %; Kongo (Demokratische Republik) 5,5 %; China 4,5 %; Bulgarien 3,8 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer: 2020: China 34,1 %; Südafrika 14,5 %; Botsuana 8 %; Belgien 5,2 %; Spanien 4,6 % (Quelle: GTAI)

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2021: 2,587 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 1,9 %; 2020: 1,8 %; 2021: 1,8 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2020 (geschätzt): sehr junge Bevölkerung, über 50 % sind jünger als 30 Jahre.
    0-14 Jahre: 35,68 %; 15-24 Jahre: 20,27 %; 25-54 Jahre: 35,47 %; 55-64 Jahre: 4,68 %; 65 Jahre und älter: 3,9 % (Quelle: World Fact Book)
  • Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2018: 92 % (Quelle: Worldbank)
  • Arbeitslosenquote: 2018: 19,9 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2018: 38 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2018: 31,8 % (Quelle: Ilostat)


Staat

Folgende Institutionen hauptsächlich für Berufsbildung zuständig:

  • Ministry for Higher Education, Training and Innovation (MHETI)
  • Namibische Regulierungsbehörde für beruflichen Bildung (Namibia Training Authority NTA)

Berufsbildungssystem

  • In Namibia beträgt die Pflichtschulzeit 10 Jahre.
  • Nach 7 Jahren Grundschule beginnt die Sekundarstufe, welche in Junior (Sekundar I)- und Senior-Sekundarstufe (Sekundarstufe II) unterteilt ist.
  • Die Sekundarstufe I dauert drei Jahre, Sekundarstufe II ist nicht verpflichtend und dauert zwischen einem und drei Jahren


Wahlmöglichkeiten:

  • In der Grundbildungsstufe können verschiedene berufsvorbereitende Fächer gewählt werden.
  • In der Sekundarstufe I können neben einem allgemeinbildenden Zweig auch berufsvorbereitende sowie technische Bildungswege eingeschlagen werden.
  • In der Sekundarstufe II können verschiedene berufsbildende oder technische Fächer gewählt werden. Nach der elften Klasse kann das National Senior Secondary Certificate Ordinary erworben werden. Mit dem Abschluss können Berufsbildungseinrichtungen besucht werden oder es kann direkt in den Arbeitsmarkt eingestiegen werden.
  • Nach der Sekundarstufe I können Berufsausbildungen an Berufsschulen (Vocational Training Centers) oder akkreditierten privaten Programmen aufgenommen werden. Die Qualifikationslevel reichen hierbei von NQF 1 bis 3, Level 4-5 werden von den VTC noch nicht angeboten. Alternativ können Kurzzeitlehrgänge der Berufliche Basisausbildung außerhalb des NQF an Community Skills Development Centres (COSDECs) belegt werden.


Tertiäres Level:

  • In Namibia gibt es die University of Namibia (UNAM), die Namibia University of Science and Technology (NUST) sowie weitere private Universitäten.
  • Die Nachfrage an Studienplätzen übersteigt das Angebot.
  • Über kostenpflichtige Vorbereitungskurse der Universitäten sowie gewissen Wartezeiten werden die Chancen für einen Studienplatz erhöht.
  • Der Wechsel in ein Studium ist neben der finanziellen Problematik ein häufiger Grund, warum eine Berufsausbildung abgebrochen wird.


Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Hohe Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeit
  • Großes Einkommensgefälle
  • Berufsbildungssystem nicht ausreichend auf Bedürfnisse des Arbeitsmarkts ausgerichtet
  • Es fehlen oft Ausrüstung und qualifiziertes Berufsbildungspersonal.
  • Keine institutionalisierte Berufsbildungsforschung


Quellen:

  • Gessler, M., & Holle, L. (2021). Namibia: Competency-based Education and Training als Lösung und Problem. In F.-A. Baumann, D. Frommberger, M. Gessler, L. Holle, L. Krichewsky-Wegener, S. Peters, & J. Vossiek (Hrsg.), Berufliche Bildung in Lateinamerika und Subsahara-Afrika: Entwicklungsstand und Herausforderungen dualer Strukturansätze (S. 290–357). Springer VS.
  • UNESCO UNEVOC. 2015. World TVET Database. Namibia.

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