Peru
Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland
Rahmen:
- Bislang besteht keine bilaterale Berufsbildungszusammenarbeit zwischen Peru und Deutschland
Peru ist Kooperationsland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Kernthemen:
- Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
- Klima und Energie, Just Transition
- Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Im November 2022 haben Deutschland und Peru die erste Klimapartnerschaft zwischen Deutschland und einem lateinamerikanischen Land vereinbart
Bundesressorts
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
- Deutschland und Peru arbeiten im Bereich der Berufsbildung für den Forst- und Holzsektor zusammen
Wirtschaft
- United Nations Human Development Index (HDI): 2023: Der Human Development Index von Peru beträgt 0,794. Das entspricht dem Rang 79 von 193 Ländern (Quelle: UNDP)
- Sustainable Development Index: 2025: Die Sustainable Development Score von Peru beträgt: 72,67. Das entspricht dem Rang 65 von 167 Ländern (Quelle: Sustainable Development Solutions Network)
- BIP pro Kopf in US $ (GDP per capita in current US $): 2020: 6.130; 2021: 6.830; 2022: 7.350; 2023: 7.890; 2024: 8.450 (Quelle: Worldbank, 2025)
- Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2020: -10,9 %; 2021: 13,36 %; 2022: 2,81 %; 2023: -0,4 %; 2024: 3,3 % (Quelle: Worldbank, 2025)
- Inflationsrate (GDP deflator annual): 2020: 3,72 %; 2021: 10,06 %; 2022: 4,51 %; 2023: 6,34 %; 2024: 5,16 % (Quelle: Worldbank)
- Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2023: Bergbau/Industrie: 29,4 %; Handel/Gaststätten/Hotels: 17,3 %; Bau: 8,1 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft: 8,0 %; Transport/Logistik/Kommunikation: 7,4 %; Sonstige: 29,9 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Importländer (Anteil an den Warenimporten): 2024: China 28,7 %; USA 18,2 %; Brasilien 6,3 %; Argentinien 5,2 %; Mexiko 3,1 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Exportländer (Anteil an den Warenexporten): 2024: China 33,5 %; USA 12,9 %; Indien 6,3 %; Kanada 5,2 %; Japan 4,6 % (Quelle: GTAI)
Gesellschaft
- Einwohnerzahl: 2024: 34,22 Mio. (Quelle: Worldbank)
- Bevölkerungswachstum: 2020: 1,19 %; 2021: 0,96 %; 2022: 0,96 %; 2023: 1,1 %; 2024: 1,09 % (Quelle: Worldbank, 2025)
- Altersstruktur: 2024 (geschätzt): 0-14 Jahre: 25,8 %; 15-64 Jahre: 66,2 %; 65 Jahre und älter: 8 % (Quelle: World Fact Book)
- Arbeitslosenquote: 2024: 5,2 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2022: 22,8 % (Quelle: Ilostat)
Staat
Folgende Ministerien und Institutionen sind hauptsächlich für Berufsbildung zuständig:
- Ministerio de Educación (MINEDU) ist für die Entwicklung von Politiken und Vorschriften im Bereich der Berufsbildung zuständig.
- Das Nationale Institut für Berufsbildung und technische Ausbildung (Instituto Nacional de Formación Técnico Profesional - INFOTEP) ist involviert mit der Umsetzung und Überwachung des Berufsbildungssystems
- Servicio Nacional de Adiestramiento en Trabajo Industrial – SENATI (Nationaler Ausbildungsdienst für Industriearbeiter*innen) ist eine private Einrichtung die teilweise über staatliche Ausbildungsabgabe finanziert und von einem Industrieverband autonom gesteuert wird. SENATI bietet verschiedene Formen der Berufsausbildung an
- Servicio Nacional de Capacitación para la Industria de la Construcción – SENCICO ist verantwortlich für die Berufsausbildung im Baubereich. SENCICO wird privat und aus Zahlungen der Bauindustrie finanziert.
- Die sozialen Akteure auf der nationalen Ebene verfügen in den wichtigen Entscheidungen des Bildungsministeriums über kein Mitspracherecht
Berufsbildungssystem
- Ab der 9. Klasse können Schüler*innen in Peru einen berufsbildenden Pfad wählen in dem sie neben dem allgemeinbildenden Sekundarabschluss einen Titel Technische Hilfskraft erwerben können (Certificado de Educación Secundaria Común Completa/ Certificado de Estudios Auxiliar Técnico)
- Im Anschluss haben Absolvent*innen die Möglichkeit an einer Universität zu studieren oder eine berufsbildende Institution zu besuchen
- An einem Centro de Capacitación Técnico-Productiva (CETPRO) können 1- oder 2-jährige Ausbildungen absolviert werden (auch ohne Primar- oder Sekundarabschluss)
- Der private Anbieter SENATI bietet verschiedene Ausbildungsgänge an welche in der Dauer zwischen 2 und 4 Jahren variieren. Die Abschlüsse weichen von den Abschlüssen der staatlichen Einrichtungen ab, sind aber ebenfalls staatlich anerkannt.
- An Institutos de Educación Superior (IES) und Escuelas de Educación Superior (EES) sind 1- bis 3-jährige Berufsausbildungen möglich
- EES dürfen zusätzlich den Titel „Profesional“ (5 Jahre) und „Bachiller“ (5 Jahre) vergeben.
- Die Abschlüsse Técnico, Profesional Técnico und Profesional können auch im Rahmen einer dualen Ausbildung mit einem Praxisanteil zwischen 50% und 80% erworben werden. Der praktische Unterricht findet dann an privaten oder staatlichen Produktionszentren bzw. in Unternehmen statt.
Herausforderungen für die Berufsbildung:
- Mangel an qualifizierten Fachkräften: Laut SENATI (2016) benötigt das Land jährlich rund 300.000 Facharbeiter*innen, von denen jährlich jedoch nur 110.000 ausgebildet werden (von diesen ist wiederum nur ein kleiner Teil ausreichend qualifiziert um einen Arbeitsplatz zu finden)
- Großer informeller Sektor
- Es fehlt an qualifiziertem Ausbildungspersonal
- Geringe staatliche Ausgaben für Berufsbildung und Berufsbildungsforschung
Quellen:
- BQ-Portal
- Angles & Gessler (2018). Sondierungsbericht zu Peru. In: Berufsbildung International (2018). Berufsbildung in Fokus: Afrika und Lateinamerika
- SENATI (Servicio Nacional de Adiestramiento en Trabajo Industrial) (2016). Aniversario 55 años. Suplemento contratado. Lima: SENATI. http://www.senati.edu.pe/sites/default/files/archivos/2017/publicaciones/09/aniversario_senati_55.pdf
- MINEDU Peru. 2020. Política Nacional de Educatión Superior Y Tecnico-Productiva
- UNESCO-UNEVOC. 2021. Dynamic TGVET country Profiles. Peru
Projekte in der Berufsbildungszusammenarbeit
Weitere Projekte finden Sie in der Datenbank Berufsbildungszusammenarbeit
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