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Nachhaltigkeit in der Berufsbildung: Austausch zwischen Costa Rica und Deutschland

Wie kann Nachhaltigkeit in der Berufsbildung umgesetzt werden? Wie gelangt man von dem abstrakten Begriff zu konkreten Aktionen? – Zu diesen Themen trafen sich Experten und Expertinnen aus Costa Rica und Deutschland, um sich zu Aspekten der Nachhaltigkeit in der Berufsausbildung auszutauschen.

Nachhaltigkeit in der Berufsbildung: Austausch zwischen Costa Rica und Deutschland

In einem bilateralen Expertinnen- und Expertenworkshop kamen über 30 Teilnehmer*innen aus Costa Rica und Deutschland zusammen, um über Nachhaltigkeit in der Berufsbildung zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.

Warum Nachhaltigkeit in der Berufsbildung überhaupt eine Rolle spielt war unter den Teilnehmenden Konsens: Nachhaltiges Handeln ist auf Grund der globalen Herausforderungen durch Klimawandel und Ressourcenknappheit kein schicker Zusatz mehr, sondern zunehmend eine Notwendigkeit. Berufsbildung trägt wesentlich zu einer nachhaltigeren Arbeitswelt bei, indem Themen wie Umweltschutz, der Umgang mit Ressourcen und eine langfristig ausgerichtete Perspektive von Beginn an Auszubildenden vermittelt werden.

Im dreistündigen Termin präsentierten die Referierenden Projektergebnisse sowie das jeweilige nationale Vorgehen aus der Ordnungs- und Strukturarbeit. In Costa Rica ist Nachhaltigkeit, ähnlich wie in Deutschland, längst in den Ausbildungsordnungen angekommen. Während Deutschland mit dem Weg der Standardberufsbildposition Nachhaltigkeit ein neues Modul in alle 326 Ausbildungsberufe flächendeckend eingeführt hat, betrachtet Costa Rica das Thema für jedes Berufsbild einzeln.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden Best Practices aus beiden Ländern vorgestellt und diskutiert. Die eindrucksvollen Beispiele aus Costa Rica zeigten wie an den technischen Berufsschulen ganz praktisch in landwirtschaftlichen und lebensmittelproduzierenden Berufen ausgebildet wird. Es sei wichtig so auszubilden, wie in der Agrarwirtschaft tatsächlich gearbeitet würde. Gleichzeit setze man mit neuen Technologien wie z. B.  Drohnen und landwirtschaftlichen Messgeräten Impulse, die später auch im Sektor wirken. Der Beitrag aus Deutschland setzte den Fokus auf die Unterstützung der betrieblichen Ausbildung im Bereich der Ausbildungsberufe Milchtechnolog*in und Milchwirtschaftliche Laborant*innen. So wurden Materialien zum Thema Nachhaltigkeit entwickelt, die im gesamten Ausbildungsverlauf in den betrieblichen Lernphasen zum Einsatz kommen. Beide Seiten zeigten sich sehr daran interessiert Materialien auszutauschen und tiefer in die Details einzusteigen.