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Deutschland und Indien arbeiten in der Berufsbildung stärker zusammen

Indien möchte berufliche Bildung gezielt stärken und setzt dabei auf den Austausch mit Deutschland. Bei einem Treffen in Berlin vereinbarten beide Länder die Schwerpunkte ihrer künftigen Zusammenarbeit. GOVET diskutierte mit indischen Vertretern über Fragen beruflicher Bildung.

Deutschland  und Indien arbeiten in der Berufsbildung stärker zusammen

Berufsbildung ist in Deutschland eine Erfolgsgeschichte – und das ist international bekannt. Viele Länder, darunter auch Indien, lassen sich daher von Deutschland beraten, wenn es darum geht, berufliche Bildung in ihrem Land zu fördern und näher am Bedarf der Wirtschaft auszurichten. Indien möchte künftig im Bereich der Berufsbildung noch stärker mit Deutschland zusammenarbeiten. Bei den deutsch-indischen Regierungskonsultationen, geführt durch Indiens Premierminister Shri Narendra Modi und der deutschen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, am 30. Mai in Berlin wurde deutlich: Berufliche Bildung ist der richtige Weg, um die Wirtschaft in Indien zu stärken und den Millionen junger Menschen auf dem Subkontinent eine Perspektive zu geben.

Schwerpunkt der Zusammenarbeit soll unter anderem die Fortbildung von indischen Berufsbildungsexperten und -managern sein, die in den nächsten Jahren vielfältige Aufgaben bei der Ausbildung von Millionen Fachkräften auf dem Subkontinent übernehmen sollen. Dies wurde in einer Gemeinsamen Absichtserklärung zwischen dem BMBF und dem indischen Ministerium für Skill Development and Entrepreneurship (MSDE) festgehalten. GOVET begleitet die bilaterale Kooperation des BMBF mit Indien fachlich seit seiner Gründung.

Anlässlich der deutsch-indischen Regierungskonsultationen erörterte GOVET mit dem neuen Staatssekretär im indischen MSDE, Herrn Dr. K. P. Krishnan, grundsätzliche Fragen des deutschen dualen Berufsbildungssystems. Dabei ging es unter anderem bei einem Besuch der Handwerkskammer Berlin um die Rolle der Wirtschaft und ihrer Organisationen in der Umsetzung der dualen Ausbildung in Deutschland. HWK-Geschäftsführer Ulrich Wiegand erläuterte die Aufgaben der Handwerkskammer in der Berufsbildung und wie das Verhältnis von Staat und Wirtschaft in der Berufsbildung geregelt ist. Auf besonderes Interesse stieß bei der indischen Delegation die Qualifizierung zum Handwerksmeister als Vorbereitung auf die Selbständigkeit – diese könne, so Dr. Krishnan, ein nützliches Beispiel auch für Indien sein. Die Diskussion über das duale System habe ihm aber vor allem gezeigt, wie sehr dieses in das deutsche Wirtschafts- und Sozialsystem eingebettet und daher nur schwierig eins zu eins zu transferieren sei. Der Besuch in Deutschland habe ihn darin bestärkt, die Involvierung der indischen Wirtschaft in das dortige Berufsbildungssystem voranzutreiben und diese auch stärker in die internationale Kooperation mit Deutschland einzubinden.