BP:
 

USA / Vereinigte Staaten

USA / Vereinigte Staaten

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Gemeinsame Absichtserklärung vom 12.11.2020 zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem damaligen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) sowie dem US-Department of Labor (DoL), dem US-Department of Commerce (DoC) und dem US-Department of Education (DoE) zur Vertiefung der Berufsbildungskooperation; Joint Declaration of Intent (JdoI) ausgelaufen.
  • Bilaterale wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit
  • Executive Committee (entspricht einer bilateralen AG)
  • Kooperationsvereinbarung zwischen BIBB und der American Association of Community Colleges (AACC)


Zeitraum:

  • Langjährige Zusammenarbeit in der Berufsbildung; laufende Kooperation durch Absichtserklärung mit Joint Declaration of Intent (2019/2020).


Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Fachkräftemangel der Wirtschaft; dennoch zögern Unternehmen, das Investment einer betrieblichen Ausbildung auf sich zu nehmen
  • Ausbildung und Qualifizierung der bisherigen Bildungswege entsprechen oft nicht dem Bedarf der Wirtschaft
  • Überschuldung der Universitätsabsolvent:innen durch hohe Studiengebühren
  • Auch nach Regierungswechsel hohes Interesse der US-Administration sowie amerikanischer und deutscher Wirtschaftsvertreter an einer Vertiefung des Austauschs in Schlüsselbereichen wie der verarbeitenden Industrie, an den Stärken deutscher Innovationspolitik sowie an dualer Berufsausbildung und des Austausches von Auszubildenden
  • Expert/innen-Austausch zur Berufsbildung vor dem Hintergrund des Inflation Reduction Act und dem steigenden Bedarf an Fachkräften
  • Lernen von den USA: Youth Apprenticeship models, community youth leaders, credit system in community colleges, de-carbonisation von Industrie, Förderung der Innovation

Bundesressorts

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Umsetzung und Weiterentwicklung dualer Strukturen der Berufsausbildung ist durch den deutschen Beitrag fachlich unterstützt. Im Rahmen der „Skills Initiative“ der Deutschen Botschaft in Washington DC fanden in der Vergangenheit gemeinsame Fachveranstaltungen, Seminare und Informationsbesuche sowohl in Deutschland als auch in den USA statt.


Lokale Partner:

  • Department of Labor (DoL)
  • Department of Commerce (DoC)
  • Department of Education (DoE)


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Gemeinsame bilaterale Absichtserklärung (2015), Verlängerung 2020 (im Nov. 23 ausgelaufen)
  • Strategiepapier der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand (2013)
  • Bilaterale Arbeitsgruppe/Executive Committee (seit 2016)


Auftrag an folgende nachgeordnete Einrichtungen:

  • GOVET/BIBB (2015)
  • Projekte Förderrichtlinie des BMBF zur „Internationalisierung der Berufsbildung“, administriert durch DLR-PT (WisoVET und Cluster VET)


 

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Umsetzung und Weiterentwicklung dualer Strukturen der Berufsausbildung ist durch den deutschen Beitrag fachlich unterstützt.


Lokale Partner:

  • Department of Labor (DoL)
  • Department of Commerce (DoC)
  • Department of Education (DoE)


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Gemeinsame bilaterale Absichtserklärung (2015), Verlängerung (2020); ausgelaufen
  • Strategiepapier der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand (2013)
  • Bilaterale Arbeitsgruppe/Executive Committee (2020)


 

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Umsetzung und Weiterentwicklung dualer Strukturen der Berufsausbildung ist durch den deutschen Beitrag fachlich unterstützt.


Lokale Partner:

  • Department of Labor (DoL)
  • Department of Commerce (DoC)
  • Department of Education (DoE)


Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Gemeinsame bilaterale Absichtserklärung (2015), Verlängerung (2020); ausgelaufen
  • Strategiepapier der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand (2013)
  • Bilaterale Arbeitsgruppe/Executive Committee (2020)

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Vorhaben: Kooperation mit US-amerikanischer Partnerinstitution

  • Im Auftrag des BMBF
  • Zeitraum: Seit 2003


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Das BIBB unterzeichnete 2003 mit der American Association of Community Colleges (AACC) eine Kooperationsvereinbarung. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit fanden in der Vergangenheit gemeinsame Fachveranstaltungen, Seminare und Informationsbesuche sowohl in Deutschland als auch in den USA statt.


Lokale Partner:

  • AACC (www.aacc.nche.edu)

Zur BIBB Kooperation mit US-amerikanischer Partnerinstitution

 

GOVET

  • Im Auftrag des BMBF
  • Zeitraum: Seit 2012


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Die Partner tauschen sich zur praxisorientierten Berufsbildung aus und entwickeln Ausbildungsprogramme nach Bedarf der Wirtschaft weiter. Hierzu gehört die Entwicklung starker Partnerschaften zwischen Arbeitgebern, Regierungen, Bildungssystemen und anderen relevanten Interessengruppen. Die Teilnehmer stimmen eine Zusammenarbeit zur Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung technischen Ausbildung (CTE) ab.


Lokale Partner:

  • Department of Labor (DoL)
  • Department of Commerce (DoC)
  • Department of Education (DoE)
  • National Governors Association (NGA)
  • American Association of Community Colleges (AACC)

 

Auswärtiges Amt – Deutsche Botschaft Washington DC

  • Die „Skills Initiative” förderte bis 2019 einen aktiven Dialog zwischen verschiedenen Akteuren in den USA bezüglich der Berufsbildung bzw. Lehrlingsausbildung.
  • An der Botschaft finden weiterhin Runde Tische zur Berufsbildung bzw. Fachkräftesicherung statt, ebenso an verschiedenen Generalkonsulaten.

 

Goethe Institut

  • Beim Goethe Institut wurde 2021 das Projekt „Berufsbrücke“ mit „Handwerk stiftet Zukunft“ und der HWK Koblenz aufgesetzt. Die Berufsbrücke bietet motivierten Studierenden an US-amerikanischen Community Colleges die Möglichkeit, eine Brücke zu bauen zwischen Studierenden in Handwerksfeldern und der deutschen Sprache sowie dem deutschen Ausbildungssystem.


Weitere Aktivitäten zu Berufsbildung am GI sind:

  • An Apprentice's Story (www.libsyn.com)
  • English Videos – Dein erster Tag
  • (IT) Information Technology Certifications | CompTIA IT Certifications

 

Nichtregierungsorganisationen

Deutsch-amerikanische Auslandshandelskammer (AHK) 

  • Die Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (GACC USA) fördern die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA mit sieben Niederlassungen in New York, Atlanta, Chicago, Detroit, Philadelphia, Houston und San Francisco und einer Vertretung in Washington (www.ahk-usa.com).
  • Mit Schwerpunkten im Bereich der dualen Berufsausbildung arbeiten besonders die AHK Chicago (www.gaccmidwest.org) und die AHK Atlanta (www.gaccsouth.com).


Deutsche Firmen/Deutsche Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung

  • Seit Jahren sind zahlreiche deutsche Unternehmen und die Auslandshandelskammern (besonders in Atlanta und Chicago) im Bereich der beruflichen Ausbildung aktiv. Auch, wenn sich Zahlen der Ausbildungsplätze nach dem deutschen Modell nicht exakt erfassen lassen, war in den letzten Jahren eine weitere Verbreitung in den USA festzustellen und trotz der Pandemie 2020-2022 halten sich die Zahlen auf gleichbleibenden bzw. steigenden Niveau. Beispiele gibt es bei der AHK Atlanta (www.gaccsouth.com , icattapprenticeships.com), in Illinois (ICATT-Programm (www.icattapprenticeships.com), Michigan (MAT2-Programm (https://www.mitalent.org/mat2) und Kentucky (KY-FAME-Programm (http://kyfame.com/). Diese Aktivitäten werden durch die Deutsche Botschaft und die jeweiligen Generalkonsulate begleitet.
  • Deutsche Unternehmen wie Volkswagen, Bosch, Siemens, Stihl, Continental bilden nach dem dualen Modell aus. Insgesamt sind in den USA etwa 3.700 deutsche (Tochter-) Unternehmen mit 861.000 Arbeitnehmer aktiv (www.bmwi.de, 2021). Als Risiko sieht die deutsche Industrie den Fachkräftemangel für die Produktion, Bedienung und Wartung ihrer zumeist technologisch hochwertigen Produkte. Deutschland ist der zweitgrößte Investor im Bereich verarbeitendes Gewerbe (www.bmwi.de, 2021).
  • Die Anzahl an deutschen Unternehmen und Konsortien (z.B. das „Apprenticeship 2000“-Programm (www.Apprenticeship2000.com)), die eine Ausbildung nach deutschem Vorbild anbieten, wächst. Dabei schließen sie sich in der Regel mit einem Community College zusammen, das den theoretischen Teil der Ausbildung übernimmt.
  • DIAG USA (www.diag-speyer.de) als NGO mit deutschem Ursprung möchte amerikanischen Jugendlichen durch anerkannte praxisorientierte Ausbildung berufliche Karrieren ermöglichen und bietet zusammen mit dem California Apprenticeship College (CA) und dem Los Angeles Trade Technical College (LATTC) Advanced Manufacturing and Transportation Apprenticeships California (AMTAC), dual ausgerichtete Ausbildungen im Bereich Automotive und IT, an.

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index der USA beträgt 0,921. Das entspricht dem Rang 21 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 65.120; 2020: 63.529; 2021: 70.220; 2022: 76.399 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 2,3 %; 2020: -2,8 %; 2021: 5,9 %; 2022: 2,1 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 1,8 %; 2020: 1,3 %; 2021: 4,5 %; 2022: 7 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Handel/Gaststätten/Hotels 14,1 %; Bergbau/Industrie 13,7 %; Transport/Logistik/Kommunikation 10,4 %; Bau 4,3 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 0,8 %; Sonstige 56,7 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer: 2021: China 18,5 %; Mexiko 13,2 %; Kanada 12,4 %; Japan 4,8 %; Deutschland 4,7 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer: 2021: Kanada 17,5%; Mexiko 15,8 %; China 8,6 %; Japan 4,3 %; Südkorea 3,8 %  (Quelle: GTAI)
  • Die Anzahl der offenen Stellen bleibt auf sehr hohem Niveau mit 11 Mio. (Hotelerie und Lebensmittelproduktion, IT und Bildung) (Quelle: www.tradingeconomics.com, 2/22)
  • Die meisten Arbeitslosen sind in Kalifornien, Texas, Georgia und New York mit rund 23 Mio. (Quelle: www.bea.gov)
  • In 2021 betrugen die Direktinvestition von Deutschland in den USA 522 Milliarden US Dollar (Quelle: BMWI)
  • Einige Unternehmen (z.B. Catarpillar, Harley Davidson) setzen die duale Ausbildungsgänge fort. Vorbild war u. a. die Ausbildung bei VW.

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2022: 333,3 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 0,5 %; 2020: 1 %; 2021: 0,2 %; 2022: 0,4 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 18,15 %; 15-64 Jahre: 63,72 %; 65 Jahre und älter: 18,12 % (Quelle: World Fact Book)
  • Arbeitslosenquote: 2022: 3,6 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2022: 8,1 % (Quelle: Ilostat) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2022: 11,2 % (Quelle: Ilostat)
  • Mindeststundenlohn: 2023: 7,25 US$ (Quelle: U.S. Department of Labour)
  • 82 % der Bevölkerung lebt in der Stadt, 17,3 % auf dem Land. (Quelle: www.worldometers.info, 2022)
  • Nicht spanischstämmige weiße Amerikaner*innen machen 58 % der Gesamtbevölkerung aus. (Quelle: www.statisticalatlas.com, 2/22)
  • Bedeutende Rolle der Religion im Alltag der US-amerikanischen Bevölkerung. Die USA gelten als religiösestes Land der westlichen Industriestaaten.
  • Beispiele zur Berufe-Struktur: Administration 13,2 %; Verkauf/Vertrieb 10,7 %; Management 10 %; Bildung 6 %; Produktion 5,9 %; Bau 5,0 %; Ingenieurwesen 1,8 %; Computer/IT 2,8 %
  • Bildungsabschlüsse ab 18 Jahren in Tausend (2021): Associate's , berufsbezogen 10.555;  Associate's Abschluss, akademisch 14.908;  Bachelor 55,791; Master 23,857; Beruflicher Abschluss 3.387; Doktorgrad 4,683 (Quelle: www.census.gov, 2/22)

 

Staat

  • Sowohl US-Präsident Obama (2012) als auch Präsident Trump (2017) erwähnten die Bedeutung einer dualen Ausbildung für die Fachkräftesicherung auf dem Arbeitsmarkt. Hierfür wurden von beiden Administrationen Milliarden Budgets zur Weiterentwicklung der Berufsbildung vorgesehen. Trump brachte eine Reform und die Ausweitung existierender Apprenticeship-Modelle voran.
  • Diese Reform sah vor, Unternehmen einen stärkeren Einfluss auf die Gestaltung ihrer Ausbildungsprogramme einzuräumen. Zudem wurde eine Task Force „Apprenticeship“ im Department of Labor eingerichtet, die u.a. Wege zu einer besseren Nachfrageorientierung („Industry Recognition“, IRAP), nationalen Standardisierung und Anerkennung aufzeigen sollte. Die Executive Order 13801 wurde durch die Biden-Administration aufgehoben. Er befürchtete u.a. den Aufbau von Doppelstrukturen und weniger staatliche Kontrolle bei der Umsetzung der Programme.
  • Als Teil der Build Back Better-Agenda von Präsident Joe Biden sieht der American Jobs Plan 48 Mrd. US Dollar für Investitionen in die Personalentwicklungsinfrastruktur und den Arbeitnehmerschutz vor. Dies mit der Absicht bis zu zwei Millionen neue Ausbildungsstellen in den USA zu schaffen. Über den American Families Plan sollen zudem 109 Mrd. US Dollar für Personalentwicklungsprogramme, unter anderem für die Community Colleges, bereitgestellt werden. Das Department of Commerce (DoC) investiert bereits jetzt im Rahmen seiner Good Jobs Challenge 500 Mio. US Dollar in branchengeführte Schulungsprogramme und Lehrlingsausbildungen.
  • Präsident Biden möchte den Wiederaufbau der amerikanischen Infrastruktur unter anderem durch die Ausweitung von registrierten Lehrlingsprogrammen (RPA) auf den Weg bringen. Er unterstützt den überparteilichen National Apprenticeship Act (NAA) von 2021 zur Schaffung und Ausweitung von registrierten Lehrstellen sowie betriebliche Praktika von der Bauwirtschaft über die Energiewirtschaft und die verarbeitende Industrie bis hin zur Technologie und der Pflege. Die Registered Apprenticeship Programs (RPS) sollen modernisiert, gestrafft und diversifiziert werden. Das Advisory Committee on Apprentiship (ACA) wurde wieder eingesetzt ( www.apprenticeship.gov).
  • Aktuell haben nur 0,3 Prozent der dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Arbeitnehmer:nnen eine abgeschlossene Ausbildung. Hier setzt der NAA an und verspricht neue Investitionen im Bereich der beruflichen Bildung. Konkret geplant ist der Ausbau der Registered Apprenticehips (RAs), d.h. vor allem Ausdehnung auf neue Berufsfelder und Finanzierung entsprechender Fördermaßnahmen (3,5 Mrd. US Dollar über fünf Jahre für die Schaffung von 1 Mio. „new apprenticeship opportunities“, zunächst 400 Mio. US Dollar für 2022, dann eine Steigerung um 100 Mio. US Dollar jährlich bis zu 800 Mio. US Dollar in 2026).
  • Die Annahme und Prüfung neuer oder anhängiger Anträge für Standard Recognition Entities (SREs) im IRAP wurde ausgesetzt. Dies hat jedoch keine Auswirkungen auf die 27 derzeit zugelassenen SREs. Alle von einer SRE anerkannten IRAPs werden weiterhin ihre Aufgaben wahrnehmen. Bereits genehmigte SREs können auch zukünftig weitere IRAPs anerkennen (www.shrm.org).
  • Zudem soll insbesondere die Ebene der Multiplikatoren („national industry and equity intermediaries, and intermediaries at the regional or local level“) gestärkt werden (Runder Tisch, Deutsche Botschaft, 05.10.2021).
  • Die Aussetzung der IRAPs zu Gunsten des 80 Jahre alten Registered Apprenticeship Programms (RPA) kann zur Folge haben, dass in den schnell wachsenden Branchen wie Gesundheit und Dienstleistung die Struktur der RPAs nicht passend ist. Die Programme konzentrieren sich auf wenige Branchen. Das Baugewerbe, die öffentliche Verwaltung, das verarbeitende Gewerbe, den Transport und die Lagerhaltung sowie die Versorgungsunternehmen. Sie machen 90 Prozent der aktiven Lehrstellen aus (www.americanactionforum.org, hrdive.com).
  • Die Demokraten befürchteten, dass die IRAP zu Lasten der Auszubildenden gehen könnten, u.a. Gesundheits- und Arbeitsschutz, weniger Budget für die traditionellen RAPs und weniger Qualität sowie keine steigende Bezahlung während des Ausbildungsprozesses.
  • Laut Department of Labor, Employment and Training Administration (www.doleata.org), sind im Jahr 2022 636.000 Auszubildende dabei eine Ausbildung zu absolvieren, zumeist in den Berufen Elektro, Holz, Bau, Sanitär und Transport.

Berufsbildungssystem

  • In Amerika schließen die Schüler*innen meist mit 18 Jahren die High-School ab. Danach können sie entweder direkt in einem Unternehmen einsteigen oder auf ein College gehen.
  • Die Community Colleges bieten nach zwei Jahren einen praxisorientierten Associate Degree (mit einem zu erwarteten Jahreseinkommen von durchschnittlich ca. 50.000 US Dollar im Vergleich zu einem Einkommen von rund 40.000 US Dollar mit High-School-Abschluss) an. An den Community Colleges können die Studierenden außerdem einen Bachelor absolvieren (das zu erwartende Jahreseinkommen liegt durchschnittlich bei etwa 65.500 US Dollar). Hier sind geringere Studiengebühren zu erwarten, die meist von Arbeitgebern oder Stipendien übernommen werden. Auch bieten die Community Colleges die Möglichkeit, Zertifikate zu erwerben. Das Durchschnittsalter liegt bei Mitte 20, der Anteil weißer Studierender liegt bei 45 %, der Anteil schwarzer Studierender bei 13 % und der Anteil von Hispanics bei 26 %, die meisten von ihnen gehören zur ersten Generation, die ein College besuchen (29 %). Alleinerziehende machen 15 % aus, Menschen mit Einschränkungen 20 %. 8 % der Studierenden haben bereits einen universitären Bachelor Degree. Zwischen 60 %-70 % der Studierenden finden nach Beendigung der Ausbildung einen Arbeitsplatz (www.aacc.nche.edu).
  • Die Arbeits- und Ausbildungsverwaltung des US-Arbeitsministeriums (DoL) hat die endgültige Regelung für branchenweit anerkannte Lehrlingsausbildungsprogramme (IRAPs) im Frühjahr 2020 veröffentlicht: https://www.apprenticeship.gov/industry-recognized-apprenticeship-program

 

Herausforderungen für die Berufsbildung

  • Die USA nehmen zwar im Bereich der akademischen Bildung weltweit eine Spitzenstellung ein, gleichzeitig besteht aber ein Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften und Nachholbedarf im Bereich beruflicher Bildung.
  • Vocational Education – „Lehrberufe“ haben kein gutes Image.
  • Akademisierungstrend bei gleichzeitiger Überschuldung der Abgänger*innen
  • Unternehmen verständlich machen, dass sich die Investition in die Ausbildung lohnt
  • Vergleichbarkeit und Anerkennung von Abschlüssen nicht national standardisiert.
  • Die Berufsausbildung ist noch wenig formalisiert. In den High-Schools werden zwar oftmals beruflich orientierte Bildungsinhalte angeboten, diese beschränken sich jedoch meist auf eine schulische Vermittlung von allgemeinbildenden und naturwissenschaftlich-technischen Grundkenntnissen.

Projekte in der Berufsbildungs­zusammenarbeit

Bildung

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Wirtschaft

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Allgemeine Informationen

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Nachrichten/Artikel/Studien

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Deutsches Engagement/Kooperationen

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Berufsbildung

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Freitag, 4. August 2023

Kosten-Nutzen-Analyse: Lohnt sich duale Berufsbildung?

Eine duale Ausbildung verursacht Kosten. Wer kommt für diese auf und wie sieht die Kosten-Nutzen-Bilanz für Unternehmen aus? GOVET diskutierte diese Fragen mit einer Delegation der Inter-Amerikanischen Entwicklungsbank mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Süd- und Nordamerika.

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Die US-Delegation beim Besuch der Berliner Jugendagentur life e.V.
Donnerstag, 27. Juli 2023

Ausbildung in den USA: Was passiert zwischen 18 und 29 Jahren?

Auf Anfrage der präsidialen Verwaltung der USA organisierte GOVET für eine dreiköpfige Delegation Mitte Juli eine Studienreise in Berlin und Umgebung. Das Hauptinteresse des Analyse-Teams aus dem Bereich Arbeitsmarkt und Bildung galt dem politischen Rahmen der Fachkräftesicherung.

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