Albanien
Rahmen:
- Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung
Zeitraum:
- Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Albanien und Deutschland besteht seit 1988
Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:
- Das Berufsbildungssystem ist nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Unternehmen ausgerichtet
- Fachkräftemangel
- Hohe Jugendarbeitslosigkeit
Bundesressorts
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Ziele der Zusammenarbeit:
- In Albanien entstehen mehr und vor allem zukunftsfähige Jobs und die Menschen erhalten höhere Einkommen.
- Berufsausbildung wird gefördert und an die Bedürfnisse der Wirtschaft angepasst.
- Benachteiligte Bevölkerungsgruppen (Jugendliche, Frauen, Minderheiten, Menschen mit Behinderungen) werden durch Berufsvorbereitungskurse unterstützt, sich neue berufliche Perspektiven erschließen.
Lokale Partner:
- Ministry of Finance and Education (MoFE) Albanien
Grundlagen der Zusammenarbeit:
- Entwicklungszusammenarbeit in der beruflichen Bildung
Aufträge an folgende Durchführungsorganisationen (Vorhaben siehe unten):
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
- Kfw-Entwicklungsbank
- Sequa gGmbH
Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Vorhaben: Nachhaltige Wirtschafts- und Regionalentwicklung, Beschäftigungsförderung und Berufliche Bildung – ProSEED
- im Auftrag des BMZ und der EU
- Zeitraum: 2017– 2021
Ziele der Zusammenarbeit:
- Die Beschäftigungssituation für junge Albanerinnen und Albaner und die soziale Teilhabe von marginalisierten Gruppen, u. a. von Rückkehrern, sind verbessert.
- Das Berufsbildungssystem des Landes ist modernisiert und an die Anforderungen des Arbeitsmarktes angepasst.
- Die KKMU werden wettbewerbsfähiger, so dass neue und bessere Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen.
Lokale Partner:
- Büro des Premierministers von Albanien
- Finanz- und Wirtschaftsministerium (MoFe)
Maßnahmen:
- Politikberatung sowie Planung und Umsetzung von neuen, praxisbezogenen Berufsbildungsangeboten im Multifunktionszentrum in Kamza (MFC) sowie in 10 öffentlichen Berufsbildungszentren und ca. 30 privaten Einrichtungen im gesamten Land.
- Durchführung von Lehrerfortbildungen
- Modernisierung von Lehrwerkstätten
Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
Sequa gGmbH
Vorhaben: Berufsbildungspartnerschaft zwischen der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, der Berufsschule „Shën Jozefi Punëtor“ und der Industrie- und Handelskammer Tirana
- im Auftrag des BMZ
- Anbieter: Handwerkskammer (HWK) Dortmund
- Zeitraum: 2019 – 2022
Ziele der Zusammenarbeit:
- Die Berufsschule „Shën Jozefi Punëtor” und die IHK Tirana in die Lage zu versetzen, eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung unter der Berücksichtigung der Bedarfe der Regionalwirtschaft Nordalbaniens anzubieten.
Lokale Partner:
- Berufsschule „Shën Jozefi Punëtor“
- Industrie- und Handelskammer, Tirana
Maßnahmen:
- Know-how-Transfer an die lokalen Projektpartner durch Workshops und Seminaren sowie durch die Bereitstellung von Materialien
- Baseline-Studie
- Heranführung von Schulungen und Weiterbildungen an zeitgemäße Standards zum Vorteil der Auszubildenden
- Ermitteln des Qualifikationsbedarf der Unternehmen
- Anpassung von Curricula
Zum Projekt in der GOVET-Projektdatenbank
KfW Entwicklungsbank
Vorhaben: Ausbildungsfonds für Berufsbildung und Beschäftigung: MFC Kamza
- im Auftrag des BMZ
- Zeitraum: 2018 bis auf Weiteres
Ziele der Zusammenarbeit:
- Ziel des Vorhabens ist die qualitative und quantitative Verbesserung der beruflichen Bildung am MFC Kamza, um die Beschäftigungsmöglichkeiten der Absolventen zu erhöhen
- Durch die verbesserten Qualifikationen der Berufsschulabgänger können die Unternehmen ihre Fachkräftelücken besser schließen und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
- Zusätzlich soll die Finanzautonomie der Schule durch einkommenserwirtschaftende Maßnahmen erhöht werden.
Lokale Partner:
- Ministry of Finance and Education (MoFE) Albanien
Maßnahmen:
- Rehabilitierung, Erweiterung, Ausstattung und adäquate Begleitung des Multifunctional Vocational Education and Training Centers (MFC) in Kamza
Wirtschaft
- United Nations Human Development Index: 2021: Der Human Development Index von Albanien beträgt 0,796. Das entspricht dem Rang 67 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
- BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 5396; 2020: 5332; 2021: 6494 (Quelle: Worldbank)
- Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 2,5 %; 2020: -2,9 %; 2021: 9,6 % (Quelle: Worldbank)
- Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 1,3 %; 2020: 0,7 %; 2021: 5,9 % (Quelle: Worldbank)
- Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2019: Land‐/Forst‐/Fischereiwirtschaft 21,3 %; Handel/Gaststätten/Hotels 15,4 %; Bergbau/Industrie 13,2 %; Bau 9,7 %; Transport/Logistik/Kommunikation 7,4 %; Sonstige 32,9 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Importländer: 2020: Italien 25,1 %; Türkei 9,6 %; Griechenland 9 %; China 8,9 %; Deutschland 7,7 % (Quelle: GTAI)
- Top 5 Exportländer: 2020: Italien 45,4 %; Serbien 12 %; Spanien 6,1 %; Deutschland 5,9 %; Griechenland 4,9 % (Quelle: GTAI)
Gesellschaft
- Einwohnerzahl: 2021: 2,8 Mio. (Quelle: Worldbank)
- Bevölkerungswachstum: 2019: -0,4 %; 2020: -0,6 %; 2021: -0,9 % (Quelle: Worldbank)
- Altersstruktur: 2020 (geschätzt): 0-14 Jahre: 17,6 %; 15-24 Jahre: 15,39 %; 25-54 Jahre: 42,04 %; 55-64 Jahre: 11,94 %; 65 Jahre und älter: 13,03 % (Quelle: World Fact Book)
- Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2018: 98 % (Quelle: Worldbank)
- Arbeitslosenquote: 2019: 11,5 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendarbeitslosenquote: 2019: 27 % (Quelle: Ilostat)
- Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2019: 25,8 % (Quelle: Ilostat)
Staat
- Seit 2017 liegt die Zuständigkeit für Bildung beim Ministerium für Finanzen und Wirtschaft (Ministria Financave dhe Ekonomisë)
- Zahlreiche Kompetenzen wie Curricula-Entwicklung, Qualitäts- und Prüfungsstandards sind auf die nationale Agentur für berufliche Bildung (Agjencia Kombëtare e Arsimit dhe Formimit Profesional, AKAFP) übertragen.
Berufsbildungssystem
- Die Schulpflicht in Albanien besteht im Alter von 6 bis 16 Jahren
- In Albanien sind alle Berufsbildungsgänge vollzeitschulisch an öffentlichen und privaten Berufsbildenden Sekundarschulen (Shkollë e Mesme Profesionale) oder öffentlichen und privaten Berufsbildungszentren (Qendrat e Formimit profesional) organisiert
Nach der Pflichtschulzeit können Schüler*innen folgende berufsbildenden Programme wählen:
- Zwei Schuljahre Berufsgrundbildung der Stufe I (Niveli I). Der erfolgreiche Abschluss (Certifikatë profesionale e Nivelit 1) ermöglicht Übergang in Berufsbildungsstufe II oder den Arbeitsmarkt.
- Ein Schuljahr weiterführende Berufliche Ausbildung der Stufe II (Niveli II). Absolvent*innen erhalten das Certifikatë profesionale e Nivelit 2.
- Technische Berufsausbildung Stufe III (Niveli III): Entweder einjährige Ausbildung nach Abschluss der Stufe II, oder zweijährige Ausbildung für Absolvent*innen der Stufe I. Am Ende der Technischen Berufsausbildung kann ein Doppelabschluss aus Berufszertifikat der Stufe 3 sowie dem berufsstaatlichen Matura-Berufsdiplom erworben werden (Certifikatë profesionale e Nivelit 3 dhe Diplomën e maturës shtetërore profesionale) welches den Übergang in den Arbeitsmarkt, an die höhere Universität oder in die post-sekundäre Bildung ermöglicht
Tertiärer Bildungssektor:
- Neben den Universitäten (Universitetet) gibt es in Albanien im tertiären Bereich Akademien (Akademitë) für Sport, Kunst, Sicherheit und Verteidigung und sogenannte 1-2 jährige Berufscolleges (Kolegjet profesionale).
- In verschiedenen Fachrichtungen werden hier postsekundäre vollzeitschulische Berufsausbildungsgänge angeboten, die mit dem Zertifikat einer Berufsqualifikation und Berufsdiplom (Certifikatë e kualifikimit profesional edhe Diplomë profesionale) abschließen.
Quelle: BQ-Portal. 2022. Albanien.
Herausforderungen für die Berufsbildung:
- Hohe Jugendarbeitslosigkeit
- Hohe Zahl an Jugendlichen, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET)
- Kooperation zwischen Wirtschaft und Schulen
- Arbeitsmarktinformationssystem aufbauen, Ausbildungsangebot und Arbeitsmarktnachfrage aufeinander abstimmen
- Berufsorientierung für Schulabgänger
- Berufsbildungspersonal ausbilden
- Angebote für ländliche Regionen und marginalisierte Personengruppen
- Berufsbildungsinstitutionen modernisieren
Projekte in der Berufsbildungszusammenarbeit
Weitere Projekte finden Sie in der Datenbank Berufsbildungszusammenarbeit
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