BP:
 

Chile

Chile

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Bilaterale Zusammenarbeit seit 2012 auf Basis eines aktualisierten umfassenden Rahmenabkommens in der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit
  • Inhaltliche Schwerpunkte der umfangreichen und vielseitigen deutsch-chilenischen Wissenschaftskooperation liegen auf Erneuerbare Energien, Umweltschutz, Astronomie, Biotechnologie, Gesundheit, Digitalisierung und Dualer Berufsausbildung
  • Langjährige und strategische Partnerschaft in der Entwicklungszusammenarbeit

(Quelle: AA, Kooperation International)
 

Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit:

  • Austausch zum dualen System
  • Verbesserung des Ansehens der Berufsausbildung
  • Berufsorientierung und Passung des Ausbildungsangebotes mit der Nachfrage des Arbeitsmarktes
  • Starke Privatisierung des Bildungswesens bietet Chancen und Herausforderungen

Bundesressorts

Auswärtiges Amt (AA)

Schwerpunkte sind der Zusammenarbeit sind die deutsche Sprache, wissenschaftliche Kontakte zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Programmarbeit des Goethe-Instituts sowie die Förderung von 26 Schulen im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts.

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

In der deutsch-chilenischen Wissenschaftskooperation werden eine Vielzahl von Projekten mit Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien, Umweltschutz, Astronomie, Biotechnologie, Gesundheit, Digitalisierung und Dualer Berufsausbildung umgesetzt.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Seit 1980 arbeiten die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Abkürzung auf Spanisch CEPAL) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen, um eine sozial und ökologisch nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern. Seit 2003 verbindet die beiden Akteure zudem eine strategische Partnerschaft.

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Vorhaben: Kooperationsvereinbarung zwischen dem BIBB und dem chilenischen Bildungsministerium (MINEDUC)

  • Im Auftrag des BMBF
  • Zeitraum: seit 2011


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Reformprozesse in der Berufsbildung in Chile unterstützen
  • Expertise austauschen
  • Gemeinsame Projekte durchführen
  • Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fördern


Lokale Partner:

  • Chilenisches Bildungsministerium (MINEDUC)


Maßnahmen:

  • Das BIBB hat Workshops und Seminare zur Entwicklung von Ausbildungsordnungen sowie zur Durchlässigkeit im Berufsbildungssystem durchgeführt. Zudem fanden Studienbesuche hochrangiger Delegationen aus Chile in Deutschland statt, um die chilenischen Berufsbildungsakteure über Ziele, Akteure und Elemente der deutschen dualen Berufsausbildung zu informieren.
  • Aktuell laufen, abgesehen von Informationsanfragen, keine bilateralen Kooperationsaktivitäten.

zur BIBB Kooperationsseite

 

Die Fundación Chile Dual (Stiftung Duales Chile) ist Mitglied der Allianz für Duale Ausbildung in Lateinamerika und Karibik, die im Juni 2021 von 15 lateinamerikanischen Ländern mit der Unterstützung von BIBB, ILO-Cinterfor und dem mexikanischen CONALEP gegründet wurde.

zum ILO/Cinterfor

 

sequa gGmBH

Vorhaben: KVP mit Verbänden der Pazifischen Allianz des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI)

  • Im Auftrag des BMZ
  • Zeitraum: 2020 – 2023


Ziele der Zusammenarbeit:

  • Ausgewählte Partnerorganisationen in der Pazifischen Allianz sind als Protagonisten für Nachhaltigkeitsthemen in ihrem wirtschaftlichen Ökosystem gestärkt.


Lokale Partner:

  • Sociedad de Fomento Fabril (SOFOFA)

zum Projekt bei sequa

 

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

  • Schwerpunkte der Zusammenarbeit: erneuerbare Energien, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, ökologischer und nachhaltiger Bergbau, Umwelt & Klimaschutz, Energiepartnerschaft & Wasserstoff.

zur Übersichtsseite bei der GIZ

Nichtregierungsorganisationen

Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer (CAMCHAL)

Die CAMCHAL unterstützt deutsche und chilenische Unternehmen in beratender Funktion dabei duale Ausbildung umzusetzen.
Seit Januar 2006 betreibt die CAMCHAL ein eigenes Zentrum für berufliche Weiterbildung in Chile. Das Centro de Excelencia y Capacitación (CEC) ist bei SENCE akkreditiert und setzt seinen Schwerpunkt auf den Wissenstransfer aus Deutschland in den Bereichen Umwelttechnologie und Qualitätsmanagement. Die deutschen Firmen BOSCH (Emasa) und Festo nutzen es und das Netzwerk der AHK Chile, um firmeneigene, offene und geschlossene Kurse anzubieten.

zur Website der CAMCHAL

Wirtschaft

  • United Nations Human Development Index (HDI): 2021: Der Human Development Index von Chile beträgt 0,855. Das entspricht dem Rang 42 von 191 Ländern (Quelle: UNDP)
  • BIP je Einwohner in US $ (GDP per capita in US $): 2019: 14.627; 2020: 13.165; 2021: 16.247; 2022: 15.356 (Quelle: Worldbank)
  • Veränderung des realen BIP zum Vorjahr (GDP growth annual): 2019: 0,7 %; 2020: -6,1 %; 2021: 11,7 %; 2022: 2,4 % (Quelle: Worldbank)
  • Inflationsrate (GDP deflator annual): 2019: 2,6 %; 2020: 9,6 %; 2021: 6,8 %; 2022: 6,6 % (Quelle: Worldbank)
  • Hauptbranchen (Anteil an nominaler Bruttowertschöpfung): 2020: Bergbau/Industrie 27,7 %; Handel/Gaststätten/Hotels 11,9 %; Transport/Logistik/Kommunikation 6,8 %; Bau 6,5 %; Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft 4,2 %; Sonstige 42,9 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Importländer: 2021: China 29,8 %; USA 17,4 %; Brasilien 8,4 %; Argentinien 5,3 %; Deutschland 3,2 % (Quelle: GTAI)
  • Top 5 Exportländer: 2021: China 38,6 %; USA 15,8 %; Japan 7,6 %; Südkorea 5,1 %, Brasilien 4,8 % (Quelle: GTAI)
  • Nach starkem Wachstum 2021 wird mit einer Konsolidierung des Wirtschaftswachstums in den nächsten Jahren gerechnet. Das hohe Wachstum wird vor allem mit der gestiegenen Nachfrage nach Rohstoffen begründet (Quelle: GTAI 2021, IMF 2022)
  • Der Export von Rohstoffen ist für Chile enorm wichtig. Sie stellen 39,4 % der exportierten Güter, Metalle 23,1 % und Nahrungsmittel 20,8 %. (GTAI 2021)
  • Insbesondere im letzten Jahr hat sich Chile als künftiger Lieferant für grünen Wasserstoff positioniert. Erste Energiepartnerschaften mit Produktionsanlagen in der Atacama-Wüste wurden 2021 gegründet.

Gesellschaft

  • Einwohnerzahl: 2022: 19,6 Mio. (Quelle: Worldbank)
  • Bevölkerungswachstum: 2019: 1,8 %; 2020: 1,4 %; 2021: 1 %; 2022: 0,6 % (Quelle: Worldbank)
  • Altersstruktur: 2023 (geschätzt): 0-14 Jahre: 19,34 %; 15-64 Jahre: 67,56 %; 65 Jahre und älter: 13,09 % (Quelle: World Fact Book)
  • Anteil der städtischen Bevölkerung: 87,7 % (Quelle: Worldbank 2022)
  • Alphabetisierungsrate (15 Jahre und älter): 2022: 97 % (Quelle: Worldbank)
  • Arbeitslosenquote: 2022: 8,3 % (Quelle: Ilostat)
  • Jugendarbeitslosenquote: 2009: 26,7 %; 2019: 19,6 %; 2020: 24,9 %; 2021: 20,5 %; 2022: 18,3 % (Quelle: Worldbank) 
  • Jugendliche, die sich nicht in nicht in Arbeit, Schul- oder Berufsausbildung befinden (NEET): 2022: 14,4 % (Quelle: Ilostat)

 

Staat

Folgende Ministerien und Institutionen sind hauptsächlich für Berufsbildung zuständig:

  • Ministry of Education
  • Ministry of Economy
  • Ministry of Labour



Für die Administration der formalen und nicht-formalen Berufsbildung in Chile sind außerdem folgende Institutionen verantwortlich:

  • Regionale Regierungen
  • Zertifizierungsgremium ChileValora
  • Nationale Behörde für Ausbildung und Beschäftigung  (Servicio Nacional de Capacitación y Empleo; SENCE)
  • Höhere Berufsbildungsinstitute
  • Verband zur Produktionsförderung (Corporación de Fomento de la Producción; CORFO).


Quelle:

  • UNESCO 2018. TVET Country Profiles. Chile.
    https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000373098

Berufsbildungssystem

In Chile besteht eine zwölfjährige Schulpflicht. Das chilenische Schulsystem gliedert sich in:

  • eine Grundstufe (acht Jahre) und
  • eine Sekundarstufe (vier Jahre).

Nach der Sekundarstufe legen alle Schulabsolvent*innen eine nationale Prüfung ab, die mit der Allgemeinen Hochschulreife vergleichbar ist. (Technische) Sekundarschulen bieten in den letzten zwei Jahren eine technische Fachausrichtung an. Einige dieser Sekundarschulen ermöglichen duale Ausbildungselemente, die in der Regel im letzten Jahr der Sekundarstufe greifen.

Anschließend können die Schulabsolvent*innen entweder:

  • ein Universitätsstudium absolvieren (vier bis sieben Jahre) oder
  • einen Beruf in Berufsbildungszentren (Centro de Formación Técnica (CFT), oder Instituo Profesional (IP) meist zwei bis vier Jahre) oder
  • eine Fachhochschule (vier Jahre, häufig privat) besuchen.

In Chile gibt es 36 Instutitos Profesionales und 51 Centros de Formación Técnica. Bisher ist die Akkreditierung der Institute freiwillig. Die Akkreditierung ermöglicht den Schüler*innen eine finanzielle Unterstützung und prüft die Qualität der Institute.

In Chile gibt es insgesamt 5 Deutsche Schulen, darüber hinaus gibt es viele (teils) private Schulen, an denen die deutsche Sprache unterrichtet wird.  


Herausforderungen für die Berufsbildung:

  • Steigerung der Arbeitsmarktrelevanz in der Berufsbildung
  • Qualitätssicherung und –steigerung in der Berufsbildung
  • Steigerung der Attraktivität der Berufsbildung
  • Qualifizierung des Ausbildungspersonals
  • Wenig diversifizierte Wirtschaft, starke Abhängigkeit vom Rohstoffabbau und –Export
  • Die neue Regierung will eine Verbesserung des öffentlichen Bildungswesens, mehr soziale Gerechtigkeit und Eingrenzung der Privatisierung

Projekte in der Berufsbildungs­zusammenarbeit

Bildung

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Wirtschaft

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Allgemeine Informationen

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Deutsches Engagement/Kooperationen

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Berufsbildung

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Mittwoch, 21. Juni 2017

Pazifik-Allianz: Wie kann die Qualität beruflicher Bildung sichergestellt werden?

Was ist wichtig, damit Ausbildung an den Lernorten Betrieb und Schule gut funktioniert? Darüber diskutierten Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru Ende Mai in der Woche der Bildung und Arbeit der Pazifik-Allianz.

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