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Datenbank zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit

Projekte und Veranstaltungen zu beruflicher Bildung weltweit, Informationen zur Berufsbildungszusammenarbeit in mehr als 120 Ländern – die GOVET Projektdatenbank deckt dies ab. Mit wenigen Klicks ermöglicht das Recherche-Tool eine flexible Suche mit detaillierter Ergebnisausspielung.

Datenbank Berufsbildungszusammenarbeit

Unterstützung der Berufsbildungsreform in Pakistan (Phase 2)
Land: Pakistan
Ziele und Wirkungen des Vorhabens/Projekts:

Die Beteiligung des öffentlichen und privatwirtschaftlichen Sektors an der Berufsbildung (TVET) ist gestiegen, so dass der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen und den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechenden Ausbildung verbessert ist.


Bislang erreichte Ergebnisse (2011-2016)

Politikentwicklung und Regierungsführung:

  • Erstmalige Einführung einer nationalen Berufsbildungsstrategie
  • Formulierung einer Personalentwicklungspolitik für Berufsschullehrer
  • Überarbeitung des Lehrstellengesetzes 2015
  • Umsetzung der nationalen Qualifikationsstrategie (läuft noch)


Nationaler Rahmen für berufliche Qualifikationen (NVQF):

  • Erstmalige Einführung eines Nationalen Rahmens für berufliche Qualifikationen
  • Umsetzung des Qualifikationsrahmens, angefangen mit der Einführung der kompetenzbasierten Ausbildung 
  • 60 Berufe, die in 142 Berufsbildungseinrichtungen mit 20.000 Absolventen erprobt werden


Aus- und Weiterbildung von Berufsschullehrern:

  • Pädagogische Aus-/Fortbildung für 8.500 Berufsschullehrer
  • Einrichtung von 18 E-Learning-Zentren für die Lehrerfortbildung
  • Erster gemeinsamer Lehramtsstudiengang, der von pakistanischen und deutschen Universitäten gemeinsam getragen wird


Fund for Innovative Training (FIT):

  • Förderung von 125.000 Frauen und Männern im Rahmen von 36 Projekten für die kurzfristige berufliche Bildung
  • Einrichtung von zwei Lernregionen in der Grenzregion Peshawar und Swat; diese werden von 1.800 Frauen und Männern genutzt


Akkreditierung von Berufsbildungseinrichtungen:

  • 1.127 akkreditierte Berufsbildungseinrichtungen
  • Erstmalige Hinzuziehung eines Akkreditierungsrats


Kooperative Ausbildung und neue Qualifikationen (Green Skills):

  • Erprobung der kooperativen Berufsausbildung in Lahore und Karatschi mit 10 Instituten sowie 143 landesweit und international tätigen Unternehmen
  • 10 Kurse zur beruflichen Weiterbildung für 886 Männer und Frauen


Kapazitätsaufbau für Berufsbildungsbehörden:

  • ISO-Zertifizierung für die Berufsbildungsbehörden in Punjab, Sindh und AJK
  • Entwicklung von Personalentwicklungsplänen für alle Berufsbildungsbehörden
  • Schulung von 880 leitenden und mittleren Beamten der Berufsbildungsbehörden in Bezug auf Managementkompetenzen


Arbeitsvermittlung- und Beratung:

  • Einrichtung von 102 Arbeitsvermittlungs- und Beratungszentren
  • Ausbildung von 247 Beamten wurden für die Arbeit in den Beratungszentren
  • Davon haben 31 Beamte eine internationale Zertifizierung erhalten


Nationales Kompetenzinformationssystem:

  • Erstmalige Einrichtung eines nationalen Kompetenzinformationssystems
  • Eingabe der Daten von mehr als 70.000 Arbeitgebern und 700.000 Fachkräften
Aktuelle Laufzeit: 01.01.2017 - 31.12.2021
Beratungsschwerpunkte:
Branchen/Berufszweige: Sonstiges/branchenübergreifend
Berufe:
Beteiligte Akteursgruppen: Bundesministerien, Internationale Organisationen
Beteiligte Akteure: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Europäische Union (EU), National Vocational & Technical Training Commission (NAVTTC)
Zielgruppen (Kategorien): Junge Erwachsene, Frauen/Mädchen, Männer/Jungen
Zielgruppe/Begünstigte:
Beschreibung:

In den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Arbeitskräfte verfügt Pakistan über ein beträchtliches Potenzial, das aufgrund des Mangels an qualifizierten und gut ausgebildeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern noch nicht ausreichend genutzt wird. Dabei sind über 60 Prozent der Bevölkerung des 180-Millionen-Einwohner-Landes Jugendliche. Die bestehenden Strukturen der formalen Berufsausbildung sowie die Traditionen im informellen Sektor der beruflichen Bildung bieten den Auszubildenden keine Möglichkeit, Qualifikationen zu erwerben, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Insbesondere junge Frauen haben es schwer, Zugang zu Berufsbildungsprogrammen zu erhalten, vermittelbare Fähigkeiten zu erwerben und auf dem formalen Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu finden. Die direkte Folge dieser unzureichenden Qualifikationen sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, die letztlich in die Armut führen. Die Schwäche des Berufsbildungssektors wirft Probleme bei der Suche nach ausreichend qualifizierten Arbeitskräften in der Privatwirtschaft auf und hindert die pakistanischen Wirtschaft daran, ihr Wachstumspotenzial auszuschöpfen.


Um den Zugang, die Qualität, die Fairness und die Relevanz der beruflichen Bildung zu verbessern, hat die pakistanische Regierung mit Unterstützung der Europäischen Union und der Regierungen Deutschlands, der Niederlande und Norwegens im Jahr 2011 eine umfassende Reform eingeleitet. Die erste Phase der Reform, die auf der National Skills Strategy (NSS) beruht, wurde im Dezember 2016 abgeschlossen. In diesem Zeitraum wurden mehrere Meilensteine erreicht, darunter die Entwicklung einer nationalen Berufsbildungsstrategie, eines nationalen Rahmens für berufliche Qualifikationen sowie die Einführung einer kompetenzbasierten Ausbildung und Bewertung.


Mit der zweiten Phase des Programms zur Unterstützung des Berufsbildungssektors, die seit Januar 2017 läuft, wird das Vorhaben um weitere fünf Jahre verlängert. Diese Programmphase wird von der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und der Königlich-Norwegischen Botschaft gefördert.


Das Vorhaben wird in ganz Pakistan umgesetzt, darunter Asad Jammu und Kashmir, den Stammesgebieten unter Bundesverwaltung und Gilgit Baltistan. Es gliedert sich in die folgenden vier Interventionsbereiche: 


Einbindung der Privatwirtschaft:


  • Einrichtung von Räten für sektorale Qualifikationen
  • Stärkung der arbeitgebergeführten Institutsleitungen
  • Förderung eines systematischen Dialogs zwischen dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft
  • Stärkung der Beteiligung der Privatwirtschaft an den Entscheidungsgremien der beruflichen Bildung auf Bundes- und Provinz-/regionaler Ebene


Politik und Regierungsführung:


  • Umsetzung der nationalen Berufsbildungspolitik auf Bundes- und Provinz-/regionaler Ebene
  • Qualitätssicherung & -management
  • Akkreditierung von Berufsbildungseinrichtungen


Personalentwicklung sowie kompetenzbasierte Ausbildung und Bewertung:


  • Entwicklung neuer bedarfsorientierter nationaler Qualifikationen im Rahmen des Konzepts der kompetenzbasierten Ausbildung und Bewertung
  • Einrichtung von Kompetenzzentren
  • Ausbildung von Lehrern, Gutachtern und Leitern für die öffentlichen und privaten Berufsbildungseinrichtungen
  • Ausstellung von nationalen Zertifikaten für Fachkräfte aus dem informellen Sektor durch die Anerkennung von zuvor erworbenen Kenntnissen


Umsetzung der reformierten Berufsbildung:


  • Umsetzung von neuen bedarfsorientierten nationalen Qualifikationen zum Konzept der kompetenzbasierten Ausbildung und Bewertung
  • Schaffung von bedarfsorientierten Berufsausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche in Sindh und Belutschistan durch einen speziellen Ausbildungsfonds
  • Förderung der beruflichen oder arbeitsbezogenen Berufsausbildung für Jugendliche
  • Förderung von Vereinbarungen zwischen Ausbildungseinrichtungen und Unternehmen über die Durchführung von Schulungen


Potenziale (Anknüpfungspunkte):
Links: https://www.giz.de/de/weltweit/74535.html
Ansprechpartner: Olaf Handloegten, Email: olaf.handloegten@giz.de