Das Projekt wird einen Beitrag zur gesellschaftlichen Reintegration von Jugendlichen in Mexiko leisten, die in Konflikt mit dem Gesetz geraten sind. Auf Projektzielebene wird erwartet, dass 100% der Begünstigten das Programm erfolgreich abschließen und in der Lage sein werden, ein eigenständiges Leben außerhalb der Kriminalität zu führen. Die Absolventen sollen profitieren von: Gestiegenem Selbstvertrauen; davon, dass sie ein Ziel verfolgen und Alltagssituationen selbstständig meistern; 70% soll die erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt gelingen, weitere 15% sollen ein zusätzliches Bildungsangebot wahrnehmen. Es gibt folgende Unterziele: Eine qualitativ hochwertige und lokal angepasste Infrastruktur soll für die Unterbringung und Ausbildung von jährlich 56 Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden. Bis zum Projektende sollen 85% erfolgreich die Berufsausbildung abgeschlossen haben und sollen dem Arbeitsmarkt mit ihren Qualifikationen zur Verfügung stehen. Ein an die Bedarfe der Zielgruppe angepasstes Begleit- und Sozialprogramm mit Einzel- und Gruppentherapien soll ganzjährig zur Verfügung stehen (außerschulische Aktivitäten, Familienzusammenführung, Schulung Querschnittsthemen, soft skills, Konfliktprävention und Alltagsskills). Ein neues Rehabilitationsprogramm soll etabliert und in der gesamten Region als Modell für die Reintegration von in Konflikt mit dem Gesetz geratenen Jugendlichen anerkannt werden.

Seit 2006 hat sich in Mexiko die Gewalt dramatisch verschärft, nachdem der damals neu gewählte Präsident Calderón den Drogenkartellen und dem organisierten Verbrechen den Kampf angesagt hatte. Es entspannte sich eine Welle der Gewalt zwischen Regierungsbehörden und kriminellen Gruppierungen, denen viele Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen zum Opfer fielen. Angesichts mangelnden Zugangs zu Bildung, Arbeit und Gesundheitsangeboten sowie teilweise innerfamiliärer Gewalterfahrungen ist die Zugehörigkeit zu einer kriminellen Gruppierung eine positive Perspektive für viele Jugendliche. Nach einer Gesetzesreform des Jugendstrafrechts im Jahr 2016 stieg die Zahl der Jugendstraftäter weiter an. Demgegenüber stehen ein defizitäres Jugendstrafvollzugssystem und eine kleine Anzahl von Akteuren, die die soziale Wiedereingliederung der Täter fördern. Diese Entwicklungen haben die Salesianer Don Boscos zum Anlass genommen, sich verstärkt auf die Arbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen zu konzentrieren. Das Projekt sieht ein in Mexiko neuartiges Konzept zur gesellschaftlichen Reintegration der straffällig gewordenen Jugendlichen vor, das sich am Programm der Ciudad Don Bosco in Medellín für ehemalige Kindersoldaten orientiert. Kern des Konzepts ist neben der psychosozialen Begleitung die Vorbereitung auf den Einstieg in das Erwerbsleben. Der Projektstandort León und die gesamte Region Bajío bieten dafür gute Voraussetzungen, da sie als wirtschaftlich am schnellsten wachsende Region in Lateinamerika gilt. Hier wird in Industrieanlagen und Gewerbegebiete investiert, wodurch weitere Arbeitsplätze entstehen. Die Salesianer unterhalten am Standort León eine große Einrichtung (Ciudad del Ninho), in der sie viele Jahre Straßenkinder betreuten. Aufgrund einer strategischen Neuausrichtung stehen die Unterkünfte und einige Klassenräume leer. Diese sollen nun wieder nutzbar gemacht werden.