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Datenbank zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit

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Datenbank Berufsbildungszusammenarbeit

Arbeitsmarktorientierte Hochschul- und Berufsbildung MOVE-HET
Land: Jordanien
Ziele und Wirkungen des Vorhabens/Projekts:

Berufsausbildung und Hochschulbildung entsprechen zunehmend den Bedarfen des jordanischen Arbeitsmarktes.



Aktuelle Laufzeit: 01.08.2017 - 31.10.2021
Beratungsschwerpunkte: Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft, Akzeptanz nationaler Standards
Branchen/Berufszweige: IT-Berufe, Handel und Logistik
Berufe:
Beteiligte Akteursgruppen: Bundesministerien, Ressortnahe Einrichtungen, Partner vor Ort
Beteiligte Akteure: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Vocational Training Corporation (VTC), Jordan, Ministry of Labor (MOL) Jordan, German-Jordanian University (GJU), National Employment and Training Company (NET), Al Hussein Technical University (HTU), Al Hussein Bin Talal University (AHU), Princess Sumaya University of Technology (PSUT), Balqua Applied University (BAU)
Zielgruppen (Kategorien): Schüler*innen, Multiplikator*innen, Unternehmen/Arbeitgeber
Zielgruppe/Begünstigte:
Beschreibung:


In den letzten Jahren ist die Arbeitslosenquote Jordaniens deutlich gestiegen. Von dieser Entwicklung sind insbesondere Jugendliche, von denen mehr als ein Drittel arbeitslos ist. Viele junge Menschen arbeiten im informellen Sektor und können kein Einkommen erwirtschaften, das ihnen annehmbare Lebensbedingungen ermöglicht. Die Beteiligung junger Frauen an der Wirtschaft ist die mit Abstand niedrigste in der Region.


Gleichzeitig beklagen sich jordanische Unternehmen über einen Mangel an qualifizierten Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt. Die technische Berufsausbildung und Lehrstellen haben bei Eltern und Schülern keinen hohen Stellenwert als gangbarer Weg in eine Beschäftigung. Die meisten bevorzugen die akademische Bildung an der Universität. So ziehen beispielsweise über 80 Prozent der Schulabgänger in Jordanien ein Hochschulstudium der Berufsausbildung vor. Hinzu kommt, dass sowohl die Berufsausbildung als auch die Hochschulen in Jordanien oft eher theoretisch als praktisch ausgerichtet sind und daher die Bedarfe der Unternehmen nicht berücksichtigen. Darüber hinaus wird die Privatwirtschaft bislang nicht systematisch in die Entwicklung und Umsetzung von Berufsbildungsprogrammen einbezogen.


Die jordanische Regierung stellt sich diesen Herausforderungen mit ihrer nationalen Arbeitskräfteentwicklungsstrategie 2016-2025 und hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH um Unterstützung bei der Verbesserung der Qualität der Berufsausbildung und der Hochschulbildung in Jordanien gebeten.


Das Projekt fußt auf der Annahme, dass ein arbeitsmarktorientiertes Bildungssystem nur aufgebaut werden kann, wenn alle relevanten Akteure eng zusammenarbeiten. Daher unterstützt die GIZ das jordanische Arbeitsministerium bei der Stärkung von Partnerschaften zwischen dem Bildungswesen und der Privatwirtschaft. Um sichtbare Ergebnisse zu erzielen, konzentriert sich das Projekt auf zwei gut entwickelte Sektoren: auf den Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie auf den Logistiksektor. Um die in Hinblick auf diese beiden Felder bestehenden Herausforderungen im Bereich der Berufsausbildung und der Hochschulbildung zu erörtern, müssen Dialogplattformen eingerichtet und unterstützt werden. Darüber hinaus wird technisches Fachwissen zu verschiedenen Themen zugänglich gemacht, insbesondere Strategien zur Verbesserung der Außenwirkung und der Reputation des Berufsbildungsbereichs sowie der Querverbindungen zwischen Berufsausbildung und Hochschulbildung durch die Umsetzung des nationalen Qualifikationsrahmens.


Die German-Jordanian University (GJU) ist ein wichtiger Projektpartner. Die GIZ unterstützt die GJU beim Aufbau eines dualen Studiengangs an den Fakultäten für IKT und Logistik. Informationen über bewährte deutsche Vorgehensweisen bei der Verbindung von praktischen mit theoretischen Elementen, der Gewinnung von Partnerunternehmen und der Ausbildung von Dozenten und Lehrkräften werden ausgetauscht. Auf Grundlage der Erfahrungen der GJU wird das Projekt die gewonnenen Erkenntnisse an andere Universitäten in ganz Jordanien weitergeben.


Außerdem unterstützt die GIZ das Arbeitsministerium bei der Entwicklung und Veröffentlichung eines Konzepts für Kompetenzzentren. Dabei handelt es sich um Einrichtungen, die an die Bedarfe des Arbeitsmarkts angepasste, bewährte Verfahren und Berufsausbildungsangebote zur Verfügung stellen. In diesem Schritt werden verschiedene Berufsbildungszentren mit den Schwerpunkten Logistik und IKT ausgewählt und anschließend zu Kompetenzzentren ausgebaut.


In Anerkennung der Ziele des GIZ-Projekts wurden zwei Kofinanzierungsabkommen mit externen Gebern unterzeichnet: die Korea International Cooperation Agency (KOICA) stellt Mittel für den Aufbau einer Gewerbefachschule in Zarqa zur Verfügung. Der Kuwait Fund for the Advancement of Sciences (KFAS) macht im Rahmen des Projekts syrischen Flüchtlingen Berufsausbildungsangebote im IKT-Bereich zugänglich.


Potenziale (Anknüpfungspunkte):
Links: https://www.giz.de/de/weltweit/76784.html
Ansprechpartner: Eman Qaraeen, Email: eman.qaraeen@giz.de