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Gastbeitrag des ehemaligen israelischen Botschafters Issacharoff zum Launch des neuen Fachportals im Israel-Programm

Anlässlich des Livegangs des neuen Fachportals zum Israel-Programm reflektiert der ehemalige israelische Botschafter S.E. Jeremy Issacharoff in einem Gastbeitrag über die wertvollen Errungenschaften, Ziele und Potenziale des Programms.

Gastbeitrag des ehemaligen israelischen Botschafters Issacharoff zum Launch des neuen Fachportals im Israel-Programm

Als bilaterales Kooperations- und Förderprogramm des israelischen Ministry of Labor (Stand 04/2024) und des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist das Deutsch-Israelische Programm zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung in vieler Hinsicht außergewöhnlich und einzigartig. Es kommt nicht oft vor, dass bilaterale Programme und Abkommen so lange Bestand haben, und in diesem Fall ist das ein Zeichen für eine gute, stabile Basis und gemeinsame berufliche Werte sowie für das Vorhandensein ähnlicher Herausforderungen für die künftige Berufsbildung in beiden Ländern – vor allem den Fachkräftemangel.

1969, nur vier Jahre nach Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, wurde das erste Kooperationsabkommen zwischen beiden Ländern im Bereich der beruflichen Bildung unterzeichnet. Damals war Israel ein sehr junger Staat und lernte anfangs viel von Deutschland. Die Einführung und Umsetzung eines Berufsbildungssystems in Israel, das zum Teil auf dem deutschen System basierte, war für Israel von besonderer Bedeutung. Heute können wir auf eine lange Geschichte kontinuierlicher Entwicklung und Zusammenarbeit zurückblicken, denn beide Länder bringen ihre Stärken und ihr Wissen ein und lernen voneinander.

Da das bilaterale Programm Auslandsaufenthalte von Auszubildenden, Lehrenden und Ausbildenden in der Berufsbildung sowie Forschenden im jeweiligen Partnerland fördert, lernen Teilnehmende aus Deutschland und Israel nicht nur die Berufsbildung im jeweils anderen Land kennen, sondern erweitern auch ihre beruflichen und interkulturellen Kompetenzen. Dieser lebendige und intensive interkulturelle Austausch ist für beide Gesellschaften von großem Wert. Er bietet die Gelegenheit, Innovationsprozesse zu beschleunigen und den Aufbau nationaler und internationaler Netzwerke zu fördern. Insgesamt trägt das Programm zur Vertiefung und Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern bei, und die intensiven interkulturellen Erfahrungen der Teilnehmenden können das Verständnis füreinander erhöhen und Vorurteile abbauen.

Zu den wichtigen Meilensteinen in der Geschichte des Deutsch-Israelischen Programms zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung gehören die Einführung der Studienreisen ins jeweilige Partnerland im Jahr 1976 sowie die seit 2012 geschaffene Möglichkeit für Auszubildende, einen beruflichen Lernaufenthalt im Partnerland zu absolvieren. Für mich steht zweifelsfrei fest, dass die Erfahrungen, die die Programmteilnehmer im Ausland machen, zu den wichtigsten Pfeilern für die bestehenden und sich ständig weiterentwickelnden Beziehungen zwischen den Menschen in Israel und Deutschland gehören.

Mit dem ersten Kochwettbewerb zwischen deutschen und israelischen Auszubildenden im November wird dieser interkulturelle und berufliche Austausch zwischen Deutschland und Israel eine neue Ebene erreichen. Die Begegnung und der Austausch zwischen jungen Menschen/jungen Fachkräften ist von immenser Bedeutung und wird die engen deutsch-israelischen Beziehungen in den künftigen Jahren mitprägen. Daher bin ich als großer Liebhaber der israelischen und der deutschen Küche zuversichtlich, dass Essen als exzellente Brücke zwischen unseren beiden Kulturen und Völkern dienen wird.