Die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel findet auch Ausdruck im deutsch-israelischen Programm zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung (Israel-Programm). Das Programm wurde vor über 50 Jahren ins Leben gerufen und wird seit 2020 von GOVET im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fachlich betreut. Im Jahr 2021 war das Highlight der Kochwettbewerb für Auszubildende „We – Future Chefs“, der in Deutschland und Israel parallel stattfand.

Die COVID-19-Pandemie verhinderte die Durchführung der Austausche in persona. Um den kulturellen und fachlichen Austausch dennoch zu ermöglichen, wurde eine virtuelle Brücke gebaut. „We – Future Chefs“, der erste deutsch-israelische Kochwettbewerb für Auszubildende zum Koch/zur Köchin. Gemeinsam mit den israelischen Partnern des Ministeriums für Wirtschaft und Industrie, dem Verband der Köche Deutschlands e. V. (VKD e. V.) als Medienpartner und dem Berliner Oberstufenzentrum Gastgewerbe wurde der Wettbewerb von Juni bis November 2021 ausgetragen. Die deutschen Auszubildenden reichten Bewerbungsvideos ein, die die Leidenschaft für den Beruf und die Motivation der Teilnahme zeigen sollten. Eine Jury aus Expertinnen und Experten wählte sechs Azubi-Teams aus. Diese trafen zusammen mit ihren Ausbildenden im November in Berlin auf eine hochkarätige Fachjury aus Sterneköchinnen und -köchen, Vertreterinnen und Vertreter der israelischen Botschaft, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Berliner Senats, des VKD-Präsidiums und dem Forschungs­direktor des BIBB.

Parallel fanden sich fünf Teams aus israelischen Fachschulen in Haifa ein und kochten ebenfalls um den ersten Platz in ihrem Heimatland. Vor Ort waren neben israelischen Spitzenköchinnen und -köchen die deutsche Botschafterin, der Leiter der Fachabteilung im Ministerium für Wirtschaft und Industrie und die Bürgermeisterin der Stadt Haifa. Über einen Livestream waren die Teilnehmenden aus Deutschland und Israel über die gesamte Wettbewerbszeit verbunden und erhielten Impulse zu den Themen Nachhaltigkeit und Innovation in der Küche sowie Meister*innen-Workshops, beispielsweise von der deutschen Spitzenköchin Julia Komp und vom israelischen Top-Chef Esra Kedem.

In beiden Ländern mussten die Teams der Finalrunde der Jury selbst kreierte Drei-Gänge-Menüs präsentieren, die die deutsche und levantinische Küche miteinander verbinden. In Deutschland konnten sich die Teams „Kieler Sprotten“ und „Oachkatzlschwaof“ durchsetzen und am Folgetag ihre Menüs für die Jury kochen. Den Hauptpreis, eine Reise ins Partnerland, konnte in einem spannenden Finale das Team „Kieler Sprotten“ erkochen.

So kam es zumindest zu einer virtuellen Begegnung von rund 80 Auszubildenden und Ausbildenden. Sie alle haben sich mit der Kulinarik im jeweils anderen Land auseinandergesetzt und Einblicke in dessen Kultur und Ausbildung erhalten. Die Ergebnisse – in Form der erstklassigen Rezepte – sollen in einem deutsch-hebräischen Notizbuch festgehalten werden. Die tatsächliche Begegnung findet in 2022 statt, wenn die Gewinner*innenteams ihre im Wettbewerb gewonnenen Reisen ins Partnerland antreten.

Um Interessierten einen Überblick über die Aktivitäten des Programms zu ermöglichen, wurde mit der Internetseite www.israel-programm.de eine informative Plattform geschaffen. Darüber hinaus bietet das Fachportal Beratungsprodukte in den Hauptsprachen Israels, Hebräisch und Arabisch, auf eigenen Landingpages an. Der neu eingerichtete YouTube-Kanal des Israel-Programms hält Filme rund um die Aktivitäten des Programms bereit.