Israel und Deutschland: 60 Jahre diplomatische Beziehungen
60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland – geprägt von Engagement, Begegnung und Erinnerung. Daraus entstand das Israel-Programm in der Berufsbildung: praxisnah, zukunftsorientiert und von der nächsten Generation mit Leben gefüllt.
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Am 12. Mai 1965 nahmen Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen auf – ein historischer Schritt, der den Beginn eines einzigartigen bilateralen Austauschs markierte. Hieraus entwickelte sich eine enge, vertrauensvolle Partnerschaft. Neben politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen ist es vor allem der Bildungs- und Jugendaustausch, der diese Verbindung aktiv hält.
Berufsbildung als Brücke zwischen den Gesellschaften
Ein herausragendes Beispiel dieser Zusammenarbeit ist das Deutsch-Israelische Programm zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung (Israel-Programm), das bereits 1969 ins Leben gerufen wurde. Das Israel-Programm ist ein bilaterales Kooperations- und Förderprogramm zwischen dem israelischen Ministerium für Arbeit und dem deutschen Bildungsministerium. GOVET ist seit Herbst 2020 die durchführende Stelle in Deutschland und setzt das Programm im Auftrag des Bildungsministeriums um.
Im Rahmen des Programms, das im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) angesiedelt ist, finden erfolgreiche Austauschformate statt. Junge Fachkräfte, Auszubildende, Lehrkräfte und Ausbildungsverantwortliche beider Länder erhalten Einblicke in die Praxis der Berufsbildung des Partnerlandes. Die Teilnehmenden sammeln berufspraktische Erfahrungen und spüren die jeweilige Kultur vor Ort. So sind diese Begegnungen oft prägend für ein ganzes Leben.
Besonders anschaulich werden diese Kooperationen durch praxisnahe Formate wie den Kochwettbewerb „We Future Chefs“, bei dem israelische und deutsche Nachwuchsköch*innen gemeinsam kulinarische Projekte entwickeln und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Auch die Kooperation mit der Berliner Knobelsdorff-Schule im Bereich Bauhandwerk zeigt, wie konkret und lebendig die deutsch-israelische Zusammenarbeit in der Berufsbildung ist: In gemeinsamen Projektwochen gestalteten Auszubildende beider Länder in den vergangenen Jahren handwerkliche Arbeiten, tauschten ihr Fachwissen aus und erlebten ein direktes Miteinander. Solche Formate sind nicht nur fachlich bereichernd – sie stärken gegenseitiges Verständnis und bauen langfristige Partnerschaften auf.
Weitere Informationen und Einblicke in Projekte, Partnerinstitutionen und Teilnahmemöglichkeiten finden Sie auf dieser Website.
Außerschulischer Jugendaustausch: Investition in die gemeinsame Zukunft
Der Jugend- und Fachkräfteaustausch reicht weit vor die Berufsbildung zurück. Seit den 1950er-Jahren nahmen über 600.000 junge Menschen aus Deutschland und Israel an Austauschprogrammen teil. Sinnvoll ist es in herausfordernden Zeiten mit anderen Organisationen mit Bezug auf Israel zusammen zu arbeiten und sich auszutauschen. Im letzten Jahr hat das Israel-Programm mit ConAct, dem Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch, einen gemeinsamen Workshop zum Thema „Gedenken an den 7. Oktober 2023“ für Berufsbildungspersonal durchgeführt.
Jubiläumsjahr 2025: Vielfalt der Begegnungen
Das Jubiläumsjahr 2025 wird in Deutschland von einer Vielzahl gemeinsamer Veranstaltungen und Aktivitäten begleitet, die die Vielfalt und Tiefe der deutsch-israelischen Beziehungen spiegeln. Konzerte, Ausstellungen, Foren und Diskussionen finden abwechselnd in Deutschland und Israel statt.
ConAct - Jugendkongress 2025: Begegnung im Jubiläumsjahr
Vom 8. bis zum 13. Mai 2025 findet in Berlin der Deutsch-Israelische Jugendkongress statt, organisiert von ConAct anlässlich 70 Jahren Jugendaustausch und 60 Jahren diplomatischer Beziehungen. 150 junge Menschen und Fachkräfte aus beiden Ländern kommen zusammen, um die bilateralen Beziehungen zu würdigen, zu reflektieren und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.
Deutsch-Israelisches Zukunftsforum
Eine weitere künftige Zusammenarbeit des Israel-Programms bietet sich mit dem Deutsch-Israelischen Zukunftsforum an. Die Stiftung organisierte dieses Jahr erstmals im Kontext des Jubiläums einen Austausch mit jungen Handwerker*innen Elektro, Holz und Bau aus beiden Ländern. Elke Büdenbender, selbst ausgebildete Fachkraft und Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten, initiierte mit der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum (DIZF) und dem Leo Baeck Institut Jerusalem (LBI) das Programm „Brücken bauen für die Zukunft“; durchgeführt wird es in Kooperation mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und gefördert durch das Auswärtigen Amt (AA).
weitere Informationen zum Deutsch-Israelischen Zukunftsforum